Misereor kritisiert autoritäre Tendenzen in El Salvador

"Einschüchterungen an der Tagesordnung"

Das Hilfswerk Misereor beklagt autoritäre Tendenzen in El Salvador. "Die Regierung führt einen regelrechten Kreuzzug gegen die Zivilgesellschaft", sagte Misereor-Länderreferent Benjamin Schwab der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Benjamin Schwab ist Misereor-Länderreferent / © Joachim Heinz (KNA)
Benjamin Schwab ist Misereor-Länderreferent / © Joachim Heinz ( KNA )

Unabhängige Medien, die kritisch über Politik berichteten, würden teils massiv in ihrer Arbeit beeinträchtigt. "Jeder, der versucht, für Gerechtigkeit, Umweltbelange oder Menschenrechte einzutreten, hat es zunehmend schwer."

Abhörung von Handys

Auch die Misereor-Partner in dem mittelamerikanischen Land seien weiter sehr besorgt, so Schwab. "Einschüchterungen sind an der Tagesordnung. Und wir wissen zum Beispiel, dass unter anderem Pegasus-Spionagesoftware zum Einsatz kommt, um Smartphones abzuhören."

El Salvador ist der kleinste Staat Mittelamerikas. Vor 30 Jahren endete am 16. Januar 1992 mit dem Friedensabkommen von Chapultepec ein blutiger Bürgerkrieg. Die Folgen des Konflikts prägen das Land bis heute. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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