Einwanderer könnten laut Papst fehlende Geburten ausgleichen

Fehlende Geburten sind ein Problem

"Die reichen Länder haben keine Kinder mehr", meint der Papst. "Alle haben ein Hündchen oder eine Katze, aber keine Kinder." Das sei ein Problem. Zuwanderung aus ärmeren Ländern könne helfen, den Geburtenrückgang auszugleichen.

Papst Franziskus umarmt ein Kind am Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus umarmt ein Kind am Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Andrew Medichini ( dpa )

Das sagte der Papst am Mittwoch bei einem Treffen mit Teilnehmern einer mehrtägigen Konferenz im Vatikan mit dem Thema "Fürsorge ist Arbeit, Arbeit ist Fürsorge". Sie wird von der vatikanischen Entwicklungsbehörde und der Internationalen Katholischen Migrationskommission (ICMC) ausgerichtet. Beteiligt sind katholische und nichtkatholische Fachleute.

Haustiere statt Nachwuchs

Der Papst führte aus, Migranten würden aufgrund von Vorurteilen und ungenauen Informationen oft als Problem und Kostenfaktor gesehen. In Wahrheit trügen sie aber durch ihre Arbeit zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung bei. "In diesem Kontext", so der Papst, "muss ich auch den Geburtenrückgang betonen. Die reichen Länder haben keine Kinder mehr. Alle haben ein Hündchen oder eine Katze, aber keine Kinder. Die fehlenden Geburten sind ein Problem, und die Migration kann dazu beitragen, in der Krise zu helfen, die durch den Geburtenrückgang ausgelöst wird."

Papst Franziskus trifft Kinder in einer römischen Pfarrei in Rom (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus trifft Kinder in einer römischen Pfarrei in Rom (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Neuer Sozialpakt soll Generationen zusammenbringen

In seiner Ansprache forderte der Papst ferner eine globale Haltungsänderung, an der sich alle beteiligen sollten. "Die Welt braucht ein erneuertes Engagement, einen neuen Sozialpakt, der uns - die älteren wie die jüngeren Generationen - für die Bewahrung der Schöpfung und für die Solidarität und den gegenseitigen Schutz innerhalb der menschlichen Gemeinschaft zusammenschweißt", so Franziskus.

Papst und Meloni werben für familienfreundliche Politik

Bei einem gemeinsamen öffentlichen Auftritt haben Papst Franziskus und die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni für mehr Geburten in Italien geworben. In aufeinanderfolgenden Grußworten zu einer zweitägigen "Generalversammlung zur Geburtenrate" sprachen sich beide für die Schaffung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Rahmenbedingungen aus, die Geburten begünstigen.

Italien verzeichnet seit rund 40 Jahren eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa.

Papst Franziskus (r) und Giorgia Meloni / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus (r) und Giorgia Meloni / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA