EKD-Friedensbeauftragter fordert EU-Asyl für Deserteure

Mit Gefängnis oder Tod bedroht

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland will Asyl für Kriegsdienstverweigere und Deserteure aus Russland, Belarus und der Ukraine. Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen sei ein Menschenrecht.

Russische Soldaten marschieren zum Roten Platz, um an einer Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau, Russland, am Dienstag, den 9. Mai 2023 / © Alexander Zemlianichenko/AP +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
Russische Soldaten marschieren zum Roten Platz, um an einer Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau, Russland, am Dienstag, den 9. Mai 2023 / © Alexander Zemlianichenko/AP +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Sie bräuchten Asyl in der EU, fordert Landesbischof Friedrich Kramer (Sonntagabend) in einem Grußwort zur Aktionswoche zum Welttag der Menschenrechte (10. Dezember). 

Friedrich Kramer / © Heike Lyding (epd)
Friedrich Kramer / © Heike Lyding ( epd )

Kriegsdienstverweigerung sei ein Menschenrecht. Es gebe Menschen, "die aus Gewissensgründen nicht bereit sind, die Waffe in die Hand zu nehmen, um Krieg zu führen und Menschen zu töten; die diesen Dienst mit der Waffe verweigern oder desertieren und in anderen Ländern Schutz suche", heißt es dort. 

Kriegsdienstvewerigerer werden verfolgt und bedroht

Viele junge Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine seien wegen dieser Haltung Verfolgungen ausgesetzt und würden mit Gefängnis oder Tod bedroht. 

Wer den Dienst mit der Waffe aus Gewissensgründen ablehnt und deshalb flüchtet; wem dafür Verfolgung droht, der brauche Hilfe, Schutz und Asyl, so der EKD-Friedensbeauftragte.

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist die Gemeinschaft der 20 evangelischen Landeskirchen in der Bundesrepublik. Wichtigste Leitungsgremien sind die EKD-Synode mit ihren Mitgliedern, die Kirchenkonferenz mit Vertretern der Landeskirchen sowie der aus ehrenamtlichen Mitgliedern bestehende Rat. Sitz des EKD-Kirchenamtes ist Hannover.

Synode der EKD / © Norbert Neetz (epd)
Synode der EKD / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
KNA