Das sagte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf einer Friedenskundgebung während des evangelischen Kirchentags in Nürnberg.
Ziviler Widerstand zu wenig wertgeschätzt
Kramer sprach vor rund 150 Teilnehmern von einem "brutalen, einem völkerrechtswidrigen Krieg" Russlands. Die Ukraine habe das Recht, sich zivil und militärisch zu wehren.
"Den Angegriffenen, denen Unfreiheit droht, können wir nicht vorschreiben, sich gewaltfrei zur Wehr zu setzen. Aber die vielen erfolgreichen Mittel zivilen Widerstands, die sich gerade auch in der Ukraine finden, werden zugering geschätzt", sagte der Landesbischof.
In der friedlichen Revolution in der DDR 1989 habe er selbst erlebt, dass Gebete und Demonstrationen friedliche Veränderungen bewirkt hätten.
"Der Krieg ist das Böse"
Der Friedensbeauftragte des EKD-Rats betonte, die Forderung nach Waffenstillstand und Friedensverhandlungen richte sich zuallererst an die Aggressoren in der Ukraine, dem Sudan, im Jemen und in Syrien: "Wir bitten sie inständig, die Waffen niederzulegen." Auch sie könnten den Irrsinn des Krieges letztlich nicht kontrollieren, mahnte Kramer: "Krieg ist eine Bestie, die keiner kontrollieren kann. Der Krieg ist das Böse."