EKD-Ratsvorsitzende Kurschus ruft zu Friedengesprächen auf

"Ohne Ukraine Unzumutbares aufzubürden"

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Annette Kurschus setzt beim Ukraine-Krieg auch auf Verhandlungen. Gleichsam betont sie, dass die Ukraine sich für einen Waffenstillstand keinem gewaltsamen Zwang beugen darf.

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, im Gespräch am 8. Februar 2023 in ihrem Büro in Bielefeld. / © Harald Oppitz (KNA)
Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, im Gespräch am 8. Februar 2023 in ihrem Büro in Bielefeld. / © Harald Oppitz ( KNA )

"Das Recht auf eine militärische Selbstverteidigung steht für mich außer Frage, und Waffenlieferungen halte ich für verantwortbar", betonte sie in der "Welt am Sonntag".

"Aber je länger dieser Krieg dauert, desto dringlicher wird für mich die Frage: Wie viele Menschenleben soll und darf er denn noch kosten?" Es könne nicht ohne Gespräche gehen, die auf Waffenstillstand zielten.

Friedensgespräche ohne Unzumutbares für Ukraine nötig

Klar sei jedoch auch, dass die Ukraine sich bei möglichen Verhandlungen für einen Waffenstillstand keinem gewaltsamem Zwang beugen dürfe, unterstrich Kurschus.

"Dennoch muss auf jede nur mögliche Weise überlegt werden, welche Form von Gesprächen geeignet sein könnte, um diesen Krieg zu beenden, ohne der Ukraine Unzumutbares aufzubürden." 

Annette Kurschus

Annette Kurschus wurde am 14. Februar 1963 in Rotenburg an der Fulda geboren und wuchs im hessischen Obersuhl und in Siegen auf. Die Pfarrerstochter studierte in Bonn, Marburg, Münster und Wuppertal Theologie, bevor sie 1989 als Vikarin nach Siegen-Eiserfeld kam.

Annette Kurschus / © Harald Oppitz (KNA)
Annette Kurschus / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA