Dr.
Annette Kurschus

Ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Annette Kurschus / © Harald Oppitz (KNA)

Annette Kurschus wurde am 14. Februar 1963 in Rotenburg an der Fulda geboren und wuchs im hessischen Obersuhl und in Siegen auf. Die Pfarrerstochter studierte in Bonn, Marburg, Münster und Wuppertal Theologie, bevor sie 1989 als Vikarin nach Siegen-Eiserfeld kam.

1993 wurde sie Gemeindepfarrerin in Siegen-Klafeld und 1999 in Siegen-Weidenau. 2005 bis 2012 stand sie als Superintendentin an der Spitze des Kirchenkreises Siegen. 2008 übernahm sie den Vorsitz des Ständigen Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die Synode der EkvW wählte die Theologin im November 2011 als Präses der westfälischen Landeskirche. Dieses Amt trat sie am 1. März 2012 an.

Kurschus ist Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft und Mitherausgeberin des evangelischen Magazins chrismon sowie der evangelischen Monatszeitschrift zeitzeichen. Die Westfälische Wilhelms-Universität hat ihr am 28. Januar 2019 den Titel einer Doktorin der Evangelischen Theologie ehrenhalber verliehen. 

Im November 2021 wurde Annette Kurschus zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Seit 2015 war sie bereits stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD, seit 2016 Beauftragte des Rates der EKD für die Beziehungen zu den polnischen Kirchen. Kurschus war die oberste Repräsentantin von rund 19,7 Millionen deutschen Protestanten.

Am 20. November 2023 trat sie von ihren Ämtern als Ratsvorsitzende der EKD und als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen zurück. Grund für den Rücktritt waren Vorwürfe, sie hätte als frühere Gemeindereferentin in Siegen von einem Fall sexuell übergriffigen Verhaltens gewusst, diesen aber nicht gemeldet. Diese Darstellung weist die ehemalige Ratsvorsitzende bis heute zurück. 

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