Die Vorliebe der Narren für die Zahl ist nicht eindeutig geklärt, lässt sich jedoch schon im 14. Jahrhundert belegen: Am 11. November 1391 gründete Graf Adolf I. von Kleve den Narren-Orden von Kleve.
Der Stifter besiegelte die entsprechende Urkunde an elfter Stelle. In ihr ist festgeschrieben, dass sich die Mitglieder alljährlich zu einem elftägigen feuchtfröhlichen Beisammensein versammeln sollen.
Gleichheit der Menschen unter der Narrenkappe
Bei der Wiederbelebung des Kölner Karnevals zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Elf als Zahl interpretiert, die die Gleichheit aller Menschen unter der Narrenkappe symbolisiert. Alle Menschen seien gleichberechtigt und selbstständig, sozusagen eins neben eins.
Unter dem Einfluss der Französischen Revolution von 1789 wurde die Elf auch als eine Zusammenfassung der Forderungen des französischen Bürgertums verstanden: E wie "egalite", L wie "liberte" und F wie "fraternite" ("Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit"). Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellt der Elfte im Elften eine Art Vorbeginn des Karnevals und die Eröffnung der neuen Session dar.
Zugleich: Gedenktag des heiligen Martin von Tours
Nach einer anderen Deutung ist der 11. November der Tag, an dem in früheren Zeiten die landwirtschaftlichen Betriebe bis zum nächsten Frühjahr ihre Feldarbeit einstellten. Zugleich ist das Datum der Gedenktag des heiligen Martin von Tours. Der Tag ist vielerorts mit Umzügen verbunden, bei denen Kinder mit Martinslaternen einem auf einem Pferd sitzenden Mann folgen. Zu dem Datum hat sich auch ein eigenständiges Liedgut entwickelt: die Martinslieder.