Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angekündigt, dass Eltern, die in der Corona-Krise wegen fehlender Kinderbetreuung nicht arbeiten können, eine verlängerte Lohnfortzahlung vom Staat bekommen sollen. "Eltern müssen Sicherheit haben - deshalb schaffen wir eine Anschlussregelung", sagte Heil in der "Bild am Sonntag". Die bisherige Regelung läuft nach sechs Wochen Mitte Mai aus.
Auch für den Fall, dass nach einem Kontakt mit einem Corona-Infizierten ein Angestellter für zwei Wochen in häusliche Quarantäne muss, soll es eine Regelung für die Lohnfortzahlung geben. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der Zeitung: "Ein wirksamer Schutz vor weiteren Infektionen wird nur funktionieren, wenn sich diejenigen, die unter Corona-Verdacht stehen, strikt an die Quarantäne-Vorgaben halten. Wenn eine Quarantäne von staatlicher Seite gewollt ist, darf es keinen sozialen oder finanziellen Druck geben."
Zweite Infektionswelle
Heil betonte, dass in Corona-Zeiten gelte, bereits beim kleinsten Anzeichen einer Krankheit zu Hause zu bleiben, genau wie nach einem Kontakt mit einem Infizierten. "Halten wir das nicht penibel ein, droht eine sehr gefährliche zweite Infektionswelle."
Scharfe Kritik übte der Bundesarbeitsminister am Koalitionspartner Union wegen der Blockade der Grundrente. Es sei "zynisch, für Pflegekräfte und Kassiererinnen zu klatschen und dann ausgerechnet für diese fleißigen Menschen kein Geld übrig zu haben". Die Grundrente müsse und werde kommen. Große Teile der Union stünden zu dem Beschluss. Mit Blick auf Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) sagte Heil: "Ich erwarte von den Störenfrieden, dass sie endlich ihre Blockade aufgeben, damit das Gesetz jetzt in den Bundestag kommt und die Grundrente im nächsten Jahr kommt."