Bistum Passau rechnet mit Millionen-Fehlbetrag im Haushaltsjahr

Entnahme von Rücklagen nötig

Das Bistum Passau rechnet im laufenden Haushaltsjahr mit einem Fehlbetrag von 5,4 Millionen Euro. Dieser soll durch die Entnahme aus den Rücklagen ausgeglichen werden, wie Finanzdirektor Josef Sonnleitner in Passau ankündigte.

Blick auf Passau / © Sergey Fedoskin (shutterstock)

Im vergangenen Jahr habe man noch 16,9 Millionen Euro aufwenden müssen, um den Haushalt auszugleichen. Deshalb seien nun die Bauausgaben deutlich gekürzt worden. Der Etatansatz wurde im Vergleich zum Jahr 2019 nahezu halbiert. Zudem werde für 2020 "mit dem seit längerem prognostizierten Ende des Anstiegs der Kirchensteuereinnahmen" gerechnet.

Diese seien mit rund 108 Millionen Euro noch der größte Posten bei den Erträgen von knapp 133 Millionen Euro. Denen stehen laut Sonnleitner betriebliche Ausgaben von rund 139 Millionen Euro gegenüber. Schwerpunkte dabei seien die Pastoral und Maßnahmen der Neuevangelisierung. Allein für die Seelsorge sind den Angaben zufolge rund 60 Millionen Euro eingeplant, für soziale Dienste 11,4 Millionen Euro. Den Bereich Schule, Bildung und Kunst lässt sich das Bistum Passau fast 20 Millionen Euro kosten.

Bischof Oster ruft zu Maß halten auf

Der Bauetat sank von knapp 24,4 Millionen Euro im Etatplan des Jahres 2019 auf knapp 13 Millionen Euro im laufenden Haushalt. "Wir müssen verstärkt bei allen Projekten die Sinn- und Nutzungsfrage stellen, mit Blick auf die Verantwortung der Kirchensteuermittel", betonte der Finanzdirektor. "Dann darf es eben bei einer Kapelle oder Nebenkirche nicht das Paket der Generalsanierung sein, sondern einfach 'nur' eine Bestandssicherung." Allein auf Ebene der Kirchenstiftungen seien rund 130 Bauprojekte im laufenden Haushaltsjahr vorgesehen.

Auch Bischof Stefan Oster rief dazu auf, Maß zu halten. Man wolle die Kirchen erhalten. Allein: "Unsere Kirche lebt nicht von Steinen, sondern durch das Wirken Jesu und der Menschen, die sich von seiner Botschaft berühren lassen", betonte Oster. "Diese Menschen sind die tragenden Steine unserer Kirche, und daher muss unsere Finanzpolitik in erster Linie zum Wohle der Menschen ausgerichtet sein."


Quelle:
KNA