Auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und die bayerische Staatsministerin Melanie Huml (CSU) nahmen an der vom Augsburger Bischof Bertram Meier und seinem Rottenburger Amtskollegen Gebhard Fürst zelebrierten Feier teil.
Entschiedenster Nazi-Gegner im deutschen Episkopat
Sproll (1870-1949) gilt als entschiedenster Nazi-Gegner im deutschen Episkopat. Schon vor 1933 erklärte er öffentlich Nationalsozialismus und Christentum zu Todfeinden. 1938 kam es zum Eklat, als Sproll demonstrativ die Reichstagswahlen boykottierte. Am 24. August 1938 wurde der "Volksfeind" aus seinem Bistum ausgewiesen.
Das von der Ursberger Josefskongregation betreute bayerisch-schwäbische Heilbad Krumbad war die letzte Station seines siebenjährigen Exils. 1941 widersetzte er sich dem politisch motivierten Drängen des Vatikan auf einen Amtsverzicht. Am 14. Juni 1945, dem 18. Jahrestag seiner Amtseinführung als Bischof, wurde Sproll, gesundheitlich schwer gezeichnet, bei seiner Rückkehr in den Rottenburger Dom von tausenden Menschen empfangen.
Gedenktafel zur Erinnerung
In Krumbad erinnert künftig eine von den Bischöfen gesegnete Gedenktafel des Unterallgäuer Künstlers und Theologen Franz Höchstötter an Sproll und den Münchner Jesuitenpater Rupert Mayer (1876-1945), der ebenfalls dem NS-Regime entgegentrat und auch dem Heilbad eng verbunden war. "Mutig im Glauben" lautet die Inschrift der Tafel. Für Sproll läuft seit 2011 ein Seligsprechungsverfahren.
Pater Mayer wurde 1987 von Papst Johannes Paul II. im Münchner Olympiastadion seliggesprochen.