Er gehöre "zu den herausragenden Persönlichkeiten in Deutschland, die die Bekämpfung des Antisemitismus und die Aufarbeitung der NS-Geschichte zu ihrem Anliegen gemacht haben", sagte Schuster im Interview der "Jüdischen Allgemeinen" (Donnerstag).
"Mit hoher Glaubwürdigkeit und persönlichem Engagement legt Herr Döpfner immer wieder den Finger in die Wunde, wenn er gesellschaftliche Fehlentwicklungen entdeckt." Der Preisträger äußere sich zudem engagiert zu Israel und zum Nahostkonflikt. "Dabei drückt er auch seine Sorge über den erstarkten Antisemitismus aus, der sich in Form von überzogener Kritik an Israel bis in die Mitte unserer Gesellschaft bemerkbar macht", ergänzte Schuster.
Höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden in Deutschland
Der mit 10.000 Euro dotierte Leo-Baeck-Preis ist die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Er verleiht Döpfner den Preis für "sein seit Jahrzehnten währendes außerordentliches Engagement für die jüdische Gemeinschaft und für den Staat Israel". Die Laudatio sollte am Abend der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, halten.
In vielen Artikeln und Reden habe sich Döpfner, der auch Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger ist, mit Antisemitismus in all seinen Formen hierzulande auseinandergesetzt und Missstände unumwunden benannt, hieß es vom Zentralrat, als er die Preisvergabe im Januar bekanntgegeben hatte. "Die Erinnerung an die Schoah und die daraus resultierende Verantwortung Deutschlands gegen jede Form von Intoleranz und für Israel sind ihm ein Herzensthema."
Angela Merkel unter den Preisträgern
Mit dem Leo-Baeck-Preis, der an den Rabbiner Leo Baeck (1873-1956) erinnert, ehrt der Zentralrat seit 1957 Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr wurde der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert ausgezeichnet.
Zu den weiteren Preisträgern gehören die Bundespräsidenten a. D. Richard von Weizsäcker (1994), Roman Herzog (1998) und Christian Wulff (2011) sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (2007).