Die Kirchenleitung betont laut dem Österreichischen Rundfunk (online), mit dem Beitrag werde kein Gewinn erwirtschaftet, sondern lediglich ein Teil der laufenden Kosten gedeckt. Mit "Erhaltungsbeitrag" steht die neue Gebühr auch auf den Eintrittskarten. Beter und Gottesdienstbesucher würden natürlich nicht zur Kasse gebeten, hieß es. Minderjährige besuchen die Kathedrale gratis. In den Sozialen Medien sorgte der Zwangsobulus dennoch für teils aufgeregte Debatten.
Schon seit drei Jahren denkt das Domkapitel laut Bericht über diese Geldquelle nach. Nach den Lockdowns werde das Vorhaben nun umgesetzt, wird der zuständige Kustos Johann Reißmeier zitiert. Man wolle keinesfalls Profit aus dem Gotteshaus schlagen.
Gutscheine für Kirchensteuerzahler
Mit dem Erhaltungsbeitrag würden angesichts des allmählich wieder einsetzenden "Overtourism" weniger Touristen den Dom besuchen. "Genau das ist von uns auch gewollt, um es auch einmal klar zu sagen; weil der Dom auch nicht so viele Touristen aushält". Vielleicht würden es künftig 700.000 bis 800.000 zahlende Besucher statt zuletzt fast zwei Millionen pro Jahr.
Kirchensteuerzahler der Erzdiözese erhalten Gutscheine, die jeweils ein Jahr lang unentgeltlichen Eintritt in den Dom ermöglichen. Sie gelten auch für die neuen Orgelkonzerte am Mittag, die es künftig an sechs Tagen pro Woche geben soll. Zudem soll der Salzburger Dom mit thematischen Führungen und einem Audio-Guide als Begleiter auf verschiedenen Touren "zukunftsfit" gemacht werden.
Ziel des Maßnahmenpakets ist laut Kirchenangaben, "dass möglichst viele Menschen aus dem Dom begeistert herauskommen, weil sie etwas von den vielen Geschichten und Geheimnissen dieser Kirche mit in ihren Alltag nehmen". Dafür habe man ein neues Konzept für Seelsorge, Kirchenmusik und Kunstinstallationen erarbeitet. Gerade um die Mittagszeit - der "Rushhour" für Tagesgäste - sei der Dom als Sakralraum oft "nicht erkennbar" gewesen.