Ermittlungen gegen französischen Bischof aufgenommen

Kirche setzt Staatsanwaltschaft in Kenntnis

Gegen einen Bischof in Frankreich wird wegen versuchter Vergewaltigung ermittelt. Dem Bischof des westfranzösischen La Rochelle wird vorgeworfen, vor zehn Jahren im kirchlichen Umfeld versucht zu haben, einen Mann zu vergewaltigen.

Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. (KNA)
Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. ( KNA )

Das teilte die Staatsanwaltschaft in Paris am Montag mit. Der von der Kirche im Sommer bereits suspendierte Bischof (70) sei unter Justizaufsicht gestellt worden und ihm sei ein Kontaktverbot zu dem mutmaßlichen Opfer und zu Zeugen auferlegt worden.

Die Kirche selber hatte die Staatsanwaltschaft im Mai über die Vorwürfe gegen den Geistlichen in Kenntnis gesetzt.

Anrecht auf Unschuldsvermutung

Die französische Bischofskonferenz teilte am Montag mit, dass die Anklage sich auf Vorfälle beziehe, die der Bischof bestreite. Der Bischof habe ein legitimes Anrecht auf die Unschuldsvermutung.

Zugleich drückte die Kirche ihre Sorge um die betroffene Person aus und bekräftigte ihr Vertrauen in die Justiz.

Französische Bischofskonferenz

Die Französische Bischofskonferenz entstand aus der ehemaligen Versammlung der Kardinäle und Erzbischöfe von Frankreich (1945–1966) und ist seit 1966 die ständige Bischofskonferenz aller Bischöfe der römisch-katholischen Kirche in Frankreich. Sie ist Mitglied im Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und ist in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) vertreten.

Französische Bischöfe / © Valentine Chapuis (dpa)
Französische Bischöfe / © Valentine Chapuis ( dpa )
Quelle:
dpa