Am Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte Franziskus am Mittwoch vor mehreren tausend Pilgern: "Beten wir für das palästinensische und für das israelische Volk. Möge Gott einen gerechten Frieden bringen. Das Leid ist so groß. Die Kinder leiden, die Kranken und die Alten leiden, und so viele junge Menschen sterben. Der Krieg ist immer eine Niederlage, vergessen wir das nicht."
Zuvor hatte der Papst zum Gebet für das im Krieg leidende ukrainische Volk aufgerufen.
Säkularisierung als Chance
Das Zusammenleben mit Menschen, die nicht an Gott glauben, ist aus Sicht des Papstes eine Chance für Christen. "Jammern wir nicht angesichts unserer säkularisierten Welt!", sagte er, ebenfalls bei der Generalaudienz am Mittwoch.
"Sehen wir darin vielmehr eine Bewährungschance für unseren Glauben und eine Einladung, die Freude der Frohen Botschaft allen zu verkünden, die Durst haben nach Gott."
Anlass der Aussage war das Gedenken an die französische Laienmissionarin Madeleine Delbrêl (1904-1964). Die frühere Atheistin war nach ihrer Bekehrung zum Christentum als Sozialarbeiterin in einen Pariser Vorort gezogen und hatte in einem von Kommunisten dominierten Umfeld den christlichen Glauben in Wort und Tat vorgelebt. Sie stand der später vom Vatikan verbotenen Lebensform der "Arbeiterpriester" nahe.
Wird Delbrêl selig gesprochen?
Seit 1993 läuft ein Seligsprechungsverfahren für Delbrêl. 2018 erkannte Papst Franziskus sie als "ehrwürdige Dienerin Gottes" an. Als Voraussetzung für die Seligsprechung fehlt noch die Anerkennung eines ihrer Fürbitte zugeschriebenen Wunders.
Delbrêls Schriften gelten bis heute unter Theologen als möglicher Orientierungspunkt für das Selbstverständnis der katholischen Kirche in einer überwiegend nichtchristlichen Gesellschaft.