Der Anfang August in Polen schwer gestürzte Radrennfahrer Fabio Jakobsen (24) hat erstmals ausführlicher von seinem Krankenhaus-Aufenthalt berichtet. Eine seiner ersten Erinnerungen nach mehrtägigem Koma sei ein Priester gewesen, der für ihn gebetet und ihm die Krankensalbung gespendet habe, so Jakobsen gegenüber der spanischen Sportzeitung "Marca". "Ich bin zwar nicht gläubig, habe mir in dem Moment aber gesagt: Auf jeden Fall schadet es nicht, selbst wenn es nicht funktioniert", so der niederländische Sportler.
"Lebensbedrohliche" Verletzungen nach Sturz
Im Schlusssprint der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt am 5. August in Kattowitz wurde Jakobsen von seinem Landsmann Dylan Groenewegen (27) abgedrängt und flog bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h in die Absperrgitter. Jakobsen erlitt schwere Kopfverletzungen, verlor viel Blut und wurde im Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt. Sein Zustand wurde als "lebensbedrohlich" beschrieben.
Zu seinen ersten Erinnerungen nach dem Aufwachen gehörten auch drei Ärzte im Zimmer sowie etwas später seine Eltern und seine Schwester, die aus den Niederlanden nach Polen gekommen waren, um ihn zu besuchen. "Als ich sie mit ihrem Mundschutz über mir sah, wurde mir bewusst, wo ich war", sagte Jakobsen. Langsam habe er rekapituliert, was geschehen sei. Unfallverursacher Groenewegen, der wegen unsportlichen Verhaltens neun Monate lang gesperrt wurde, habe ihn zwar schon kontaktiert. "Aber noch bin ich nicht bereit, mich mit ihm zu treffen", so Jakobsen.
