Erstes australisches Bistum gründet Diakonats-Rat

Novum im australischen Bistum Parramatta

Ein Diakonats-Rat soll im australischen Bistum Parramatta den Bischof in Fragen von Ausbildung, Dienst und Leben der Diakone und ihrer Frauen beraten. Der Rat besteht aus vier Diakonen sowie der Ehefrau oder Witwe eines Diakons.

Eine Diakonstola / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Diakonstola / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Neuerung gehe auf eine Idee von Parramattas Bischof Vincent Long zurück, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Bistumszeitung "Catholic Outlook". Das Bistum Parramatta verfügt laut der Zeitung über besonders viele Ständige Diakone. Derzeit seien 18 Diakone tätig; weitere 6 Männer befänden sich in der Ausbildung.

Australische Katholiken begrüßten die Neugründung als eine Inspiration für andere Diözesen. Die Initiative sei ein überzeugendes Beispiel dafür, dass möglich sei, die Kirche weg von den Zwängen des Klerikalismus und hin zu einer Organisation in Gemeinschaft zu bringen, erklärte am Donnerstag der Vorsitzende der Organisationen "Concerned Catholics of Canberra Goulburn", Francis Sullivan.

"Es hat 60 Jahre gedauert - aber es ist großartig zu sehen, dass der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils in Australien endlich wieder aufgegriffen wird", so Sullivan.

Australische Katholiken und Reformen

Long, der als Bootsflüchtling aus Vietnam nach Australien kam, gehört zu den reformorientieren Bischöfen des Landes. Vom australischen Plenarkonzil 2022 erhoffte er sich einen radikalen Umbau der Kirche zu einer "egalitären Modell Gemeinschaft".

Die "Herder-Korrespondenz" veröffentlichte im Oktober 2021 einen langen Beitrag Longs, der dem Orden der Franziskaner-Konventualen angehört. Darin hieß es, Katholiken hätten weder "Lust auf kosmetische Veränderungen, Mittelmäßigkeit oder, schlimmer noch, ein restauratives Vorgehen, das sich als Erneuerung verkleidet".

Anteil der Christen in Australien sinkt auf unter 50 Prozent

Der Anteil der Christen in Australien ist laut neusten Statistiken erstmals seit Beginn der Erhebungen vor 110 Jahren auf unter 50 Prozent gesunken. Insgesamt bezeichnet sich eine steigende Zahl von Menschen als "nicht religiös", wie aus den am Dienstag vom Amt für Statistik (ABS) veröffentlichen Daten der Volkszählung 2021 hervorgeht. 44 Prozent identifizierten sich demnach als Christen, während es vor fünf Jahren noch 52 Prozent und vor zehn Jahren 61 Prozent gewesen seien.

Australien Flagge / © Larich (shutterstock)