Bei dem Treffen am Wochenende seien 20 Personen anwesend gewesen, teilte die Diözese am Dienstag mit. Es sei dabei vor allem um die Kontaktaufnahme untereinander sowie Fragen zum Gremium und der Mitarbeit gegangen. Zu dem Treffen eingeladen hatte eine Steuerungsgruppe, die für die im Frühjahr geplante Gründung des Betroffenenrates zuständig ist.
Beratung in eigener Verantwortung
Das unabhängige, weisungsungebundene Gremium soll sich möglichst selbst zusammenfinden und die Diözese in eigener Verantwortung beraten. Ein erster Vorschlag für die Rahmenbedingungen des Rates sieht sieben Mitglieder vor, die für jeweils drei Jahre beauftragt werden sollen. Zwei Mitglieder sollen in die Aufarbeitungskommission des Bistums entsandt werden.
Die Steuerungsgruppe hatte dem Bistum zufolge Mitte November alle rund 120 Betroffenen angeschrieben, die der Diözese bekannt sind. Die Rückmeldungen auf die Einladung, einen eigenen Rat zu gründen, seien "unerwartet hoch" gewesen, sagte der Interventionsbeauftragte Helmut Keymer.
Vor rund einem Jahr hatten Rechtsgutachter eine vom Bistum Aachen beauftragte Missbrauchsuntersuchung veröffentlicht. Das Gutachten beleuchtete auch die Frage, wie Führungskräfte mit beschuldigten Priestern umgingen. Namentlich belastet werden neben bereits gestorbenen Amtsträgern Altbischof Heinrich Mussinghoff und der frühere Generalvikar Manfred von Holtum. Sie hätten häufig eine "unverdiente Milde" gegenüber verdächtigten und verurteilten Geistlichen walten lassen und diese oft wieder in der Seelsorge eingesetzt, so die Gutachter. Bischof Dieser verlangte von ihnen "Zeichen der Reue".