Erstes Treffen zwischen Regierung und Opposition in Venezuela

Papst: Konflikte gewaltfrei lösen

Mitten in der schweren politischen Krise Venezuelas hat die sozialistische Regierung des Landes einen vom Vatikan vermittelten Dialog mit der Opposition aufgenommen. Das Treffen in dem krisengeschüttelten Ölstaat hatte auf der Kippe gestanden.

Dialog in Venezuela startet  / © Miguel Gutierrez  (dpa)
Dialog in Venezuela startet / © Miguel Gutierrez ( dpa )

In Venezuela haben am Sonntagabend die mit Spannung erwarteten Gespräche zwischen der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro und Vertretern der bürgerlich-konservativen Opposition zur Lösung der schweren innenpolitischen Krise begonnen. In Museum Alejandro Otero in Caracas begann das Treffen mit einer Botschaft von Papst Franziskus, die der päpstliche Gesandte, der italienischen Kurienerzbischof Claudio Maria Celli, verlies.

Kein Volk könne seine Konflikte mit mehr Gewalt lösen, schreibt das Kirchenoberhaupt aus Argentinien. Regierung und Opposition müssten die Verfassung achten und sich gegenseitig respektieren. Niemand wolle in die Geschichte als eine Person eingehen, die nicht alles versucht habe, Gewalt zu vermeiden, fügte der Papst hinzu. Maduro erklärte in einer kurzen Ansprache, es gebe keine Alternative zum Dialog.

Kurzer Handschlag 

Zum Auftakt der Gespräche kam es zu einem kurzen Handschlag zwischen dem Präsidenten und Vertretern des Oppositionsbündnisses. Die Partei des inhaftierten Oppositionspolitikers Leopoldo Lopez blieb den Gesprächen allerdings fern. Als Beobachter der Gespräche fungierten unter anderem die ehemaligen Präsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero (Spanien) und Martín Torrijos (Panama) sowie Vertreter des Staatenbündnisses UNASUR.

Einer MUD-Mitteilung zufolge weigerte sich die konservative Partei Voluntad Popular des inhaftierten Oppositionellen Leopoldo López, an den Gesprächen teilzunehmen. Die anderen MUD-Parteien drohten mit einem Abbruch des Dialogprozesses, sollten ihre Forderungen kein Gehör finden.

Freilassung der Häftlinge gefordert 

Die Opposition fordert die Freilassung politischer Häftlinge und ein von der Verfassung vorgesehenes Referendum zur Abwahl Maduros. Nachdem der von den Sozialisten kontrollierte nationale Wahlrat die Volksabstimmung blockiert hatte, kam es in der vergangenen Woche zu Massenprotesten in Caracas. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt leidet wegen Korruption und Misswirtschaft seit Monaten unter einer dramatischen Versorgungskrise.


Quelle:
KNA , dpa