Erstmals leitet Anglikaner Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Christopher Easthill an der Spitze

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen hat einen neuen Vorsitzenden. Erneut kommt der Sprecher für rund 50 Millionen Christen in Deutschland aus einer hier kleinen Kirche. Es ist der anglikanische Priester Christopher Easthill.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Münster (ACK Münster)

An der Spitze der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) steht erstmals ein anglikanischer Christ. Christopher Easthill von der Arbeitsgemeinschaft anglikanischer Gemeinden wurde am Donnerstagabend in Augsburg zum Nachfolger des griechisch-orthodoxen Erzpriesters Radu Constantin Miron gewählt. Dieser hatte die ACK zwei Wahlperioden seit 2019 geleitet. Die Arbeitsgemeinschaft repräsentiert nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Christen in Deutschland.

Christopher Easthill / © Annette Zoepf (epd)

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bischof Emmanuel von Christoupolis von der Orthodoxen Bischofskonferenz gewählt. In den Vorstand wählten die Delegierten der 19 Mitgliedskirchen des ökumenischen Zusammenschlusses auch Weihbischof Peter Birkhofer aus der katholischen Bischofskonferenz und Pastor Manfred Ewaldt aus dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland.

Bätzing würdigt Miron

In einer auch auf Youtube veröffentlichten Abschiedsbotschaft würdigte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Erzpriester Miron und dankte ihm im Namen aller Bischöfe für seinen "unermüdlichen Einsatz zum Wohl des Miteinanders der Kirchen in Deutschland".

Bischof Georg Bätzing / © Nicolas Ottersbach (DR)
Bischof Georg Bätzing / © Nicolas Ottersbach ( DR )

"Mit Herz, Verstand und Tatkraft" habe sich Miron in den Dienst der Ökumene gestellt, fügte Bischof Georg Bätzing hinzu. Er erinnerte an viele bewegende gemeinsame Gottesdienste, etwa für die Opfer der Corona-Pandemie und für die Verstorbenen und Betroffenen der Flutkatastrophe.

Besonders wichtig sei auch Mirons Rolle bei der Einführung des ökumenischen Tags der Schöpfung gewesen. Außerdem habe er immer wieder die Perspektive der "hierzulande kleinen Kirchen" in die kirchlichen und gesellschaftlichen Debatten eingebracht, so Bätzing.

Das bleibe für die katholische Kirche als einer "der immer noch größeren Player" ein wichtiger Auftrag für die Zukunft.

"Apostolische Gemeinschaft" gehört nun auch zur ACK

Der 1948 gegründeten ACK gehören derzeit 19 Kirchen und Gemeinschaften an. In Augsburg nahm die ACK die Apostolische Gemeinschaft als Vollmitglied auf. Sie wurde 1955 in Düsseldorf gegründet und hat Wurzeln in den katholisch-apostolischen Gemeinden, nachdem sie sich 1951 von der Neuapostolischen Kirche losgelöst hatte. Derzeit gehören der Apostolischen Gemeinschaft in Deutschland laut ACK knapp 3.000 Mitglieder in 36 Gemeinden an. Bislang hatte die Apostolische Gemeinschaft einen Gaststatus in der deutschen ACK.

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Anglikaner leitet Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Die Position des Vorsitzenden der ACK wurde seit der Neukonstituierung im Jahr 1992 - und zuvor ähnlich in den Vorgängerorganisationen in der alten Bundesrepublik und in der DDR - meist im Wechsel von Delegierten der evangelischen und katholischen Kirche übernommen; die kleineren Mitgliedskirchen kamen selten zum Zuge. Die bisherigen letzten Ausnahmen bildeten von 2001 bis 2007 der evangelisch-methodistische Bischof Walter Klaiber und seit 2019 Miron.

Information der Redaktion: Der Artikel wurde am 20.03.2025 um 10.13 Uhr aktualisiert.