Erstmals wieder orthodoxe Wasserweihe im Hamburger Hafen

Symbolische Segnung der Schöpfung

Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie feiern griechisch-orthodoxe Christen in Hamburg wieder ihre traditionelle Wasserweihe. Ein Bischof der orthodoxen Metropolie in Deutschland wird am Sonntag die Elbe und den Hafen segnen.

Die Galionsfigur des Museumsschiffs RICKMER RICKMERS ist im Hafen zu sehen. Im Hintergrund steht die Elbphilharmonie. / © Marcus Brandt (dpa)
Die Galionsfigur des Museumsschiffs RICKMER RICKMERS ist im Hafen zu sehen. Im Hintergrund steht die Elbphilharmonie. / © Marcus Brandt ( dpa )

Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie feiern griechisch-orthodoxe Christen in Hamburg wieder ihre traditionelle Wasserweihe. Weihbischof Bartholomaios Kessidis von der orthodoxen Metropolie in Deutschland segnet am Sonntag von Bord des Segelschiffes «Rickmer Rickmers» die Elbe und den Hamburger Hafen, wie ein Sprecher der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Hamburg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Dazu werde er drei Mal ein Kreuz in den Fluss tauchen. An der Feier wollen auch der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße sowie Vertreter anderer christlicher Konfessionen und der Politik teilnehmen.

Die Große Wasserweihe zum Fest «Erscheinung des Herrn» gehört zu den bedeutendsten Feiern der orthodoxen Kirche. Sie soll an die Taufe Jesu im Jordan erinnern und steht symbolisch für die Segnung der gesamten Schöpfung. In Hamburg findet die Zeremonie seit 1974 am Sonntag nach dem 6. Januar statt. In den vergangenen beiden Jahren war sie wegen der Pandemie ausgefallen.

Die Große Wasserweihe kam von Jerusalem über Konstantinopel (Istanbul) nach Osteuropa. Besonders feierlich wird sie seit dem 19. Jahrhundert in Konstantinopel und Moskau, aber auch in den Zentren der Orthodoxie in den USA begangen. In Konstantinopel und in Moskau wird das Kreuz im Wasser versenkt; junge Leute tauchen danach, und der Finder überreicht es dem Patriarchen. Die griechisch-orthodoxe Kirche hat in Deutschland rund 470.000 Mitglieder.

Orthodoxe Kirche

Als orthodoxe Kirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet. Sie besteht je nach Standpunkt aus 14 beziehungsweise 15 selbstständigen ("autokephalen") Landeskirchen. "Orthodox" ist griechisch und bedeutet "rechtgläubig". Trotz großer nationaler Unterschiede und innerer Konflikte versteht sich die Orthodoxie in Bekenntnis und Liturgie als eine einzige Kirche. Ehrenoberhaupt ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (84).

Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus (shutterstock)
Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus ( shutterstock )
Quelle:
KNA