Kardinal Marx erklärt Verbindung von Mariä Lichtmess und Wahlkampf

Menschenwürde wahren

Kardinal Reinhard Marx appelliert an Wahlkämpfende, sich von Hoffnung und Menschlichkeit leiten zu lassen. In einem Radiobeitrag betont er, dass Diskriminierung und Menschenverachtung nicht im Namen Gottes stehen.

Kerzen werden zu Mariä Lichtmess angezündet / © Julia Steinbrecht (KNA)

Am Sonntag feiert die katholische Kirche Mariä Lichtmess. "Diskriminierung und Menschenverachtung sind keine Namen Gottes. Vergessen wir das bitte auch im Wahlkampf nicht", sagt Marx in einem Radiobeitrag, der am Sonntag im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Beide Verhaltensweisen dürften im gesellschaftlichen wie im politischen Leben nicht hingenommen werden.

Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)

Zugleich warnte er davor, sich in der öffentlichen Debatte in "falschen Idealen, Utopien oder gar apokalyptischen Bildern" zu verlieren. Um das Leben zukunftsfähig zu gestalten, gelte es, sich auch nicht von "selbst ernannten Erlösergestalten", Verschwörungstheorien oder im Dunkeln liegenden Motiven leiten zu lassen, führt der Kardinal aus. Vielmehr müsse möglichst vieles hell ausgeleuchtet werden. Mit den dabei ans Licht kommenden, zum Teil schmerzhaften Erkenntnissen dürfe man sich nicht abfinden.

"Auch die Kirche diskriminiert noch"

Marx äußert sich mit Blick auf das katholische Fest Mariä Lichtmess, das am Sonntag begangen wird. Das Licht an Lichtmess stehe für das Ideal der Aufklärung. Auch die Kirche habe "Menschen diskriminiert und tut es in manchen Bezügen immer noch", aber "wir werden nicht aufhören, das weiter zu verändern", so der Erzbischof.

Mariä Lichtmess

Am Dienstag (2. Februar) feiert die katholische Kirche das Fest der "Darstellung des Herrn", im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt. Traditionell damit verbunden sind Kerzenweihen und Lichterprozessionen. 40 Tage nach Weihnachten endete damit bis zur Liturgiereform von 1970 offiziell die Weihnachtszeit. Viele Familien und Gemeinden halten allerdings am alten Brauch fest und bauen zum Beispiel erst dann ihre Krippe ab.

Kerzen an Mariä Lichtmess / © Harald Oppitz (KNA)