Kirchen in Hessen rufen zur Teilnahme an Bundestagswahl auf

Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt

Es geht um mehr als Mehrheiten. Die Kirchen in Hessen bringen sich mit einem Aufruf in den Wahlkampf ein. Sie werben für eine Politik, die sich an Menschenwürde und Solidarität orientiert, geben aber keine konkrete Wahlempfehlung.

Schild zum Wahllokal (shutterstock)

Die christlichen Kirchen in Hessen haben zur Teilnahme an der Bundestagswahl aufgerufen. "Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir setzen uns ein für Demokratie und gegen Extremismus. Wir setzen uns ein, dass Denken und Handeln auf das Wohl aller Menschen hin ausgerichtet sind", heißt es in der Erklärung am Freitag. 

Diese wird getragen von den katholischen Bistümern Limburg, Mainz und Fulda und den Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau, Kurhessen-Waldeck sowie im Rheinland.

Kirchenpraesidentin der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Christiane Tietz / ©  Thomas Lohnes (epd)
Kirchenpraesidentin der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Christiane Tietz / © Thomas Lohnes ( (Link ist extern)epd )

"Es ist bei der bevorstehenden Bundestagswahl besonders wichtig, populistische Aussagen zu entlarven, die gegen die Menschenwürde und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gerichtet sind", sagte die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christiane Tietz. Sie betonte, dass die Kirchen mit dieser Aktion keine Wahlempfehlung geben.

Wahlprogramme genau prüfen

Es gelte allerdings, Wahlprogramme genau zu prüfen. Kirche habe beispielsweise einen besonderen Blick für Menschen auf der Flucht und in Not. "Vergessen wir nicht, dass Demokratie nicht einfach eine Frage von Mehrheiten ist, sondern von Menschenwürde, von Minderheitenschutz und der Verantwortung für den Zusammenhalt einerGesellschaft", so Tietz.

Mit ihrem Wahlaufruf schließen sich die hessischen Kirchen einer bundesweiten ökumenischen Initiative "Für alle. Mit Herz und Verstand" an.