Der neu ernannte Papstbotschafter im Baltikum, Erzbischof Georg Gänswein, sieht seiner künftigen Aufgabe mit Respekt und Vorfreude entgegen. "Die neue Herausforderung ist die, dass ich noch nie in meinem Leben in einer Nuntiatur tätig war", sagte der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. dem Sender EWTN (Wochenende). "Ich nehme das gerne an, auch wenn der liebe Gott mich jetzt dort haben will, woran ich gar nicht gedacht habe", so Gänswein, der von Papst Franziskus Ende Juni zum Apostolischen Nuntius von Litauen, Estland und Lettland ernannt worden war.
Einfluss des russischen Angriffskriegs
Über den möglichen Einfluss des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die baltischen Staaten sowie deren relative Nähe zur Kriegsfront könne er noch nichts Konkretes sagen, so der künftige Diplomat. "Wenn der liebe Gott mich dort haben will, dann gehe ich gerne dorthin. Wenn es die Front ist, ist es die Front. Jedenfalls ist es ein Ort, wo auch der liebe Gott tätig sein wird", sagteGänswein.
Das Erbe von Benedikt XVI. bewahren
Die baltischen Länder seien geopolitisch sehr wichtig, auch für Europa, betonte der Erzbischof. "Ich habe jetzt noch gar keinekonkreten Vorstellungen, wo meine Schwerpunkte sein werden. Das wird sich ergeben und darauf freue mich und gehe mit Zuversicht, mit Gottvertrauen, aber auch mit großer Freude der Aufgabe entgegen", erklärte Gänswein am Rande des "Benedikt XVI. Forum" im bayerischen Altötting.
Das Erbe des Ende 2022 gestorbenen deutschen Papstes Benedikt XVI. (2005-2013) weiterzugeben, sei für ihn "eine Gewissensverpflichtung", betonte der 67-Jährige. Dieses "große Geschenk" für die Katholiken, die Kirche und die Menschen zu pflegen, "ist eine meiner großen inneren Aufgaben, die ich auch weiterhin gerne und - ich hoffe - lange machen kann", sagte Gänswein.
