Allerdings werfe er ihm vor, den Vorabend der Familiensynode für seine Geschichte genutzt zu haben. Auch dessen Vorwurf, die Kirche mache für Millionen Homosexuelle weltweit das Leben "zur Hölle", halte er für "unverschämt". Charamsa selbst kenne er gut, führte Gänswein weiter aus. Immerhin sei dieser sein Nachfolger als Sekretär bei der Glaubenskongregation gewesen. Der Erzbischof charakterisierte ihn als "glänzenden Mann" sowie als "loyalen, guten und treuen Mitarbeiter".
Charamsa hatte sich Anfang Oktober geoutet
Der 43-jährige Charamsa hatte sich Anfang Oktober mit seinem katalanischen Partner in Rom als homosexuell geoutet. Der Glaubenskongregation warf er eine "paranoide Homophobie" vor. Darauf verlor er umgehend seinen Posten im Vatikan sowie seine Lehrbefugnis für päpstliche Hochschulen. Zwei Wochen später suspendierte ihn sein Heimatbischof im polnischen Pelplin von seinen priesterlichen Aufgaben.
Ihn bewege die Geschichte sehr, räumte Gänswein ein. Zugleich verteidigte er die Maßnahmen gegen Charamsa. "Die Kirche braucht Mut, Klarheit und Eindeutigkeit zum Evangelium."