Er erinnere an die geistig behinderte Wilhelmine Camman (1885-1944), die in Hamburg aufwuchs und in einer Wiener Pflegeanstalt starb. Heße werde bei der Verlegung durch Künstler Gunter Demnig dabei sein.
Camman hat laut Erzbistum bis 1926 in der Danziger Straße 6 gelebt, sei dann in die Alsterdorfer Anstalten in Hamburg und 1943 in eine Anstalt nach Wien gebracht worden. Laut Patientenblättern habe sie 1939 noch bis zu 85 Kilo gewogen, kurz vor ihrem Tod im Juni 1944 sei sie nur noch 42 Kilo schwer gewesen. Forschende sprächen von "Mord durch Hunger".
Erinnerung nicht verlieren
"Mit diesem Stein kommt mir das Leben und Sterben Wilhelmine Cammans näher", sagte Heße. "Wir dürfen die Erinnerung an dieses Kapitel der deutschen Geschichte nicht verlieren. Stolpersteine fordern uns auf, für die Würde jedes menschlichen Lebens einzutreten." Diese Mahnung sei heute notwendiger denn je.
Stolpersteine sind mit den Namen und Lebensdaten von NS-Opfern versehen und werden meist vor deren ehemaligen Wohnhäusern verlegt. Es handelt sich um Messingtafeln im Straßen- oder Gehwegpflaster. Der Künstler Gunter Demnig hat diese Form des Gedenkens initiiert. Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Patenschaften sind eine Form der Finanzierung. Der Initiative "Stolpersteine in Hamburg" zufolge haben Bürger der Hansestadt bislang Patenschaften für mehr als 6.400 Stolpersteine übernommen.