Erzbischof Schick erwartet kontroverse Debatten der Bischöfe

Hoffnung auf gemeinsame Linie

Am Montag treffen sich die katholischen Bischöfe in Vierzehnheiligen zur Frühjahrsvollversammlung. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erwartet kontroverse Diskussionen über Reformen in der Kirche.

Deutsche Bischöfe vor dem Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am 2. März 2020 im Mainzer Dom / © Harald Oppitz (KNA)
Deutsche Bischöfe vor dem Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am 2. März 2020 im Mainzer Dom / © Harald Oppitz ( KNA )

"Das ist normal und kann fruchtbar sein, damit vertiefte, gute und von möglichst vielen akzeptierte Lösungen gefunden werden", sagte Schick dem Portal katholisch.de.

Screenshot: Ludwig Schick / © DBK (DBK)
Screenshot: Ludwig Schick / © DBK ( DBK )

Das Ziel müsse die Verständigung sein, betonte der Erzbischof mit Blick auf das Reformprojekt Synodaler Weg.

Die katholischen Bischöfe wollen sich bei ihrem Treffen ab Montag in Vierzehnheiligen intensiv mit der Reformdebatte auseinandersetzen.

Frühjahrs-Vollversammlung 2022 in Vierzehnheiligen

Vom 7. bis 10. März 2022 findet in den Bildungs- und Tagungshäusern Vierzehnheiligen (Erzbistum Bamberg) die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz statt. An ihr nehmen 66 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden, Bischof Dr. Georg Bätzing, teil.

Luftaufnahme der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein (KNA)
Luftaufnahme der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein / ( KNA )

"Die Kirche wird gebraucht, und deshalb ist Erneuerung unbedingt nötig. Der Synodale Weg behandelt dafür wichtige Themen", erklärte Schick weiter.

Bei der letzten Synodalversammlung in Frankfurt Anfang Februar seien schon einige Texte mit der nötigen Mehrheit beschlossen worden, auch unter den Bischöfen. "Das ist durchaus ein hoffnungsvolles Zeichen."

Toleranz ist gefragt

Es gebe immer unterschiedliche Positionen, "aber wenn man seine eigene nicht durchbekommt, muss man tolerant genug sein und die Mehrheitsentscheidung hinnehmen. Das ist in einem demokratischen Prozess, aber auch in einer synodalen Kirche eigentlich Voraussetzung", so der Erzbischof.

Er glaube nicht, dass es dazu kommen werde, dass Reformen in den 27 deutschen Bistümern unterschiedlich umgesetzt würden, sagte Schick. "Auch wenn es bei manchen Themen unterschiedliche Auffassungen gibt: Ich habe die Hoffnung, dass wir Bischöfe auf einer gemeinsamen Linie bleiben."

Viele Themen stehen auf der Agenda

Synodaler Weg plant "Schuldbekenntnis" zu Missbrauch

Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsgutachten plant das katholische Reformvorhaben Synodaler Weg einen Arbeitskreis zum Thema "Schuldbekenntnis". Bei der Synodalversammlung in Frankfurt bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Gutachten aus München und Freising als "Beben". Er fügte hinzu: "Es wird nicht das letzte gewesen sein – andere Diözesen werden folgen. Und jedes Mal werden wir wieder mit tiefen Abgründen konfrontiert, die mich mit Scham erfüllen."

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Bamberger Erzbischof ist Gastgeber der Frühjahrsvollversammlung im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen. Auf der Agenda des viertägigen Treffens steht vor allem der Krieg in der Ukraine.

Die Bischöfe planen beim Eröffnungsgottesdienst ein Friedensgebet. Außerdem wollen sie mit Experten die Lage im Land besprechen.

Ebenfalls Thema in Vierzehnheiligen ist die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Geplant ist, dass der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, einen Sachstandsbericht geben wird.

Auf dem Programm steht auch die Vorstellung eines Wortes der deutschen Bischöfe zur Seelsorge.

Quelle:
KNA