Dieses Weltethos dürfe keine "Gleichschaltung" von Kulturen und Religionen beabsichtigen, sondern müsse der Vielfalt eine verbindende Ausrichtung für das gute Miteinander in Wahrhaftigkeit, Respekt und Toleranz geben.
Er wünsche sich, dass die Weltethos-Schule Ausstrahlung auf Bamberg, die Region und das ganz Erzbistum habe, sagte der Erzbischof bei der Verleihung des Zertifikats "Weltethos Schule" an die Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule in Bamberg. In der Gesellschaft gebe es zu viel Gewalt, Intoleranz, Respektlosigkeit, Populismus und Unwahrhaftigkeit. Die Graf-Stauffenberg-Schule könne ein gutes Vorbild sein und ihrem Namen alle Ehre machen. Ihr Namensgeber habe schon in der Nazizeit gespürt, dass ein Weltethos nötig sei, das alle Menschen einbeziehe, unabhängig von Religion, Ethnie und Kultur.
Gemeinsame Werte- und Moralvorstellungen
"Damals mussten Unwahrhaftigkeit, Intoleranz und Dummheit des Nationalsozialismus überwunden werden", erinnerte Schick. Heute gebe es wieder mehr Gruppen und Personen, die durch die gemeinsamen Werte der Freiheit und Gleichheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in die Schranken gewiesen werden müssten.
Die Idee eines Weltethos geht zurück auf den katholischen Theologen Hans Küng. Bei seinen empirischen Forschungen rund um den Globus stellte er fest, dass allen Weltreligionen und philosophisch-humanistischen Ansätzen grundlegende Werte- und Moralvorstellungen gemeinsam seien. Dazu gehöre etwa die Goldene Regel, nach der man sich seinen Mitmenschen gegenüber so verhalten solle, wie man selbst behandelt werden möchte. Sie finde sich in allen Traditionen. Die Stiftung Weltethos zeichnet Schulen aus, die Wege finden, diese Idee im Schulalltag zu verankern.