Schick ist seit 5. Januar im Senegal unterwegs anlässlich einer seit zehn Jahren bestehenden Bistumspartnerschaft zwischen Bamberg und der senegalesischen Diözese Thies. Er kehrt am Montag zurück.
Anders als Kriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak machten sich Menschen aus dem Senegal und anderen afrikanischen Staaten auf den Weg nach Europa, "weil sie für sich und ihre Familien ein besseres Leben suchen", so der Erzbischof. Sie würden oft von allen Angehörigen mit Geld unterstützt und seien "die Hoffnung des ganzen Clans". Nach ihrer Rückkehr aber gälten sie als Versager. Zugleich sei ihre Arbeit, die sie vor der Flucht aufgegeben hätten, nun in anderen Händen.
Ablehnung im eigenen Land
"Bei nicht wenigen ist auch die Ehe und Familie während der Abwesenheit zerbrochen", hat der Erzbischof nach eigenem Bekunden erfahren. Auch von den Regierungen erführen sie oft Ablehnung.
Aufgrund ihrer Erfahrungen auf der Flucht oder während des Abschiebeverfahrens in Europa hätten sie sich radikalisiert. Diese Tendenz werde dann durch ihre Lage in der Heimat noch verstärkt. Die Caritas sei oft die einzige Institution, die diesen Leuten helfe.
Der Erzbischof forderte mehr und frühzeitigere Aufklärung in den Herkunftsländern über die Chancen und Bedingungen der Aufnahme in Europa. Viele Afrikaner hätten von Europa und Nordamerika nur illusionäre Vorstellungen. Vor allem aber müsse Entwicklungshilfe die Eigenkräfte in diesen Ländern mobilisieren. - Schick ist auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.