"Er ist sehr egoistisch und die Metropoliten haben Angst, sich ihm zu nähern", sagte das Oberhaupts der griechisch-orthodoxen Kirche Zyperns laut dem orthodoxen Nachrichtenportal "Orthodox Times" (Montagnachmittag) in einem Interview der zyprischen Tageszeitung "Politis".
Darin kritisierte Chrysostomus II. erneut scharf jene zyprischen Metropoliten, die dem Metropoliten der Orthodoxen Kirche der Ukraine Epiphanius die Anerkennung verweigern. Diese Weigerung schließe sie aus der Kirche von Zypern aus.
"Kyrill oft im Unrecht"
Chrysostomus II. hielt an seiner Haltung fest, in der Ukraine-Frage nicht neutral zu bleiben. "Die Ukraine hat nie zum Moskauer Patriarchat gehört", so der Erzbischof. Laut Bericht brach Kyrill I. wegen der Ukraine die Beziehungen zu Chrysostomus II. ab. Er habe sich "bereits oft mit ihm gestritten, weil er im Unrecht war", so der Erzbischof über den Moskauer Patriarchen.
In der Vergangenheit habe Russlands Kirche unter dem Kommunismus gestanden und getan, "was der Generalsekretär der Partei ihnen sagte", sagte Chrysostomus. Zwar sei der Kommunismus gestorben, nicht aber die "kommunistische Mentalität".
Versöhnung dauert Jahre
Eine Versöhnung zwischen Ukrainern und Russen wird nach Einschätzung des Erzbischofs "viele Jahre und ein paar Generationen dauern".
Zugleich betonte er, das Problem zwischen Russland und der Ukraine sei nie ein kirchliches gewesen, sondern ein hochpolitisches, das "nicht nur die Ukraine betrifft, da Russland Teile von Georgien, der Ukraine, Polen und Rumänien besetzt hat".