"So wichtig Kirchen und Räume als Orte des Gebets und des Zusammentreffens sind, dürfen die mit den Räumen verbundenen Kosten niemals dazu führen, dass es uns an Personal und anderen Mitteln für Seelsorge und Verkündigung fehlt", schrieb er in einem am Freitag vom Erzbistum veröffentlichten Brief an die Kirchengemeinden. Bis 2030 solle der Prozess abgeschlossen sein.
Die Umsetzung erlaube keinen weiteren Aufschub, erklärte der Erzbischof. Es gehe darum, "in größerem Umfang" Immobilien anders zu nutzen oder aufzugeben. Dabei werde es auch schmerzliche Entscheidungen geben. Ziel sei aber, gemeinsam gute Entscheidungen zu treffen.
Verkauf nicht in erster Linie wichtig
Zugleich betonte Koch, es gehe nicht in erster Linie um den Verkauf. Genauso zielführend seien Umnutzungen, Kooperationen, Verpachtungen und andere Ideen, die mit Nachbarn und Partnern entwickelt werden könnten. Was man Pfarreien und Gemeinden dabei abverlange, werde man auch für die Gebäude im Besitz des Erzbistums umsetzen, versprach der Erzbischof. Es gehe darum, die Präsenz der Kirche bei den Menschen langfristig sicherzustellen.
Die Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken, Karlies Abmeier, erklärte: "Es ist richtig, dass wir uns in einem strukturierten Prozess den Herausforderungen stellen, die die abnehmende Mitgliederzahl, der Sanierungsbedarf unserer Gebäude und deren Unterhaltungskosten mit sich bringen." Auch sie prognostizierte schmerzliche Entscheidungen und betonte: "Der herausfordernde Prozess der Flächenreduzierung wird nur gelingen, wenn die Menschen in unseren Pfarreien an den konkreten Entscheidungen ernsthaft beteiligt werden."
Zum Erzbistum Berlin gehören gut 370.000 katholische Christinnen und Christen in Berlin, Brandenburg und Vorpommern. Im vergangenen Jahr verzeichnete es rund 13.000 Austritte, einen neuen Höchstwert, und hatte damit die bundesweit zweithöchste Austrittsquote (3,38 Prozent) gemessen an der Mitgliederzahl.