"Mit Blick auf den Prozess und sein heute verkündetes Urteil denke ich zuerst an die Betroffenen: Ihnen ist unsägliches Leid angetan worden und sie wurden viel zu lange mit diesen schrecklichen Erlebnissen alleingelassen. Niemand hat sie gehört, auch wir als Kirche nicht", sagte Dr. Markus Hofmann in einer Stellungnahme des Erzbistums Köln.
Der Prozess habe einmal mehr gezeigt, wie perfide Täter vorgehen und wie nachhaltig sexueller Missbrauch das Leben von Menschen zerstört werde, so Hofmann weiter. "Wir haben großen Respekt vor dem Mut der Betroffenen, dass sie ihre schrecklichen Erlebnisse in den Prozess eingebracht und damit eine umfassende Aufklärung samt notwendiger Konsequenzen möglich gemacht haben."
Erzbistum Köln begrüßt das Urteil
Man begrüße das Urteil, denn es sei notwendig, dass Täter zur Rechenschaft gezogen werden, auch wenn dies das Leid der Opfer keineswegs mindere, betonte der Delegat. "Von Seiten des Erzbistums haben wir die öffentlichen Teile des Prozesses beobachtet. Die bisherigen Erkenntnisse haben wir bereits in den letzten Tagen an die römische Glaubenskongregation gesandt und das soeben verkündete Urteil wird noch heute nachgereicht, damit auch das kirchenrechtliche Verfahren zügig zu einem Abschluss kommt."
Aus den Fehlern der Vergangenheit müsse das Erzbistum lernen, betonte Hofmann. "So werden wir die Kontrolle von straffällig gewordenen Beschuldigten verschärfen. Unsere Aufarbeitung geht unbeirrt und konsequent weiter, dasselbe gilt für unsere Präventionsarbeit. Wir müssen alles uns Mögliche tun, dass solche Verbrechen, so wie sie hier über Jahrzehnte geschehen sind, nicht mehr passieren können."