Vor dem Hintergrund abnehmender Mitgliederzahlen und einer weiter schwächelnden Konjunktur werden die Erträge aus den Kirchensteuereinnahmen mit rund 658 Millionen Euro beziffert. Dies sind rund 30 Millionen Euro weniger, als im Jahr 2022 faktisch realisiert werden konnten. Die prognostizierten Gesamterträge für 2024 belaufen sich auf rund 890 Millionen Euro.
Gleichzeitig steigen die geplanten Aufwendungen auf rund 954 Millionen Euro, sodass sich unter Berücksichtigung eines Finanzergebnisses von 44 Millionen Euro ein Fehlbetrag von knapp 21 Millionen Euro ergibt. Dieser kann aus den Rücklagen bestritten werden.
Caritative und pastorale Leistungen weiter auf hohem Niveau
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen werden 2024 über 262 Millionen Euro (2023: 248 Millionen Euro) für die Pastorale Seelsorge bereitgestellt. Dies umfasst im Wesentlichen die Personal- und Betriebskosten sowie den Erhalt der Gebäude, in denen Gemeindeleben und kirchliche Aktivitäten stattfinden.
Für Bildung und Wissenschaft stehen 68 Millionen Euro zur Verfügung, für Kitas 51 Millionen Euro, für die vielfältigen Aufgaben der Caritas 62 Millionen Euro und schließlich für die Mission und Entwicklungshilfe über 41 Millionen Euro.
Insgesamt belaufen sich die geplanten Aufwendungen auf 954 Millionen Euro. Sie liegen damit um rund 20 Millionen Euro über den tatsächlichen Aufwendungen im Jahr 2022. Mit Blick auf die hohe Inflation erfordert dies bereits erhebliche Anstrengungen zur Begrenzung des Kostenanstiegs.
Schwerpunkte 2024 sind Bildung, Klimaschutz und Flüchtlinge
2024 wird das Erzbistum 16 Millionen Euro in den noch im Bau befindlichen Erzbischöflichen Bildungscampus Köln-Kalk investieren. Im Rahmen der Schöpfungsverantwortung werden Kirchengemeinden und Kitas zudem mit rund 16 Millionen Euro für die erforderliche Wärmewende unterstützt. Für die Flüchtlingshilfe Aktion Neue Nachbarn werden erneut rund 4,9 Mio. € zur Verfügung gestellt.
"Wir sind stolz, dass wir auch in herausfordernden Zeiten in der Lage sind, jeden Tag über 2,6 Millionen Euro für kirchliche Arbeit im Erzbistum Köln aufbringen zu können.", erläutert Ökonom Gordon Sobbeck die Pläne der kommenden 12 Monate.
Mit Blick auf eine langfristige wirtschaftliche Solidität fügt er hinzu: "Um diese großen Aufgaben auch perspektivisch in einem veränderten Umfeld leisten zu können, arbeiten wir konsequent weiter an unserem Wirtschaftlichen Rahmenplan 2030. Er bestimmt das Gesamtbudget für die nächsten Jahre und verteilt es auf die verschiedenen Aufgabenbereiche.
Daraus ergeben sich in allen Bereichen Anpassungsmaßnahmen, um angemessen auf die wirtschaftlichen Veränderungen zu reagieren. Somit trägt der Wirtschaftliche Rahmenplan wesentlich dazu bei, das inhaltlich und pastoral Erforderliche und Wünschenswerte mit dem wirtschaftlich Machbaren in Einklang zu bringen."