Erzbistum Köln will Betreuung sterbender Wohnungsloser verbessern

"Sensibel hinschauen"

Das Erzbistum Köln und sein Caritasverband wollen die Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Wohnungslosen verbessern. Viele Hospizdienste seien diesbezüglich auf dem Weg, erläuterte Andrea Schaeffer vom Caritasverband.

Schlafsäcke für Obdachlose / © Boris Roessler (dpa)
Schlafsäcke für Obdachlose / © Boris Roessler ( dpa )

Häufig fehle aber das passende Rüstzeug, so Schaeffer beim Diözesantag Hospiz am Dienstag in Köln. "Wir wollen zur Netzwerkarbeit ermutigen und Kooperationen starten."

Hospizdienste nicht nur für Reiche

Für manche Obdachlose komme es "doppelte dicke", so Schaeffer. Neben der existenziellen Not etwa durch finanzielle Schwierigkeiten belaste sie zusätzlich die Bedrohung durch Krankheit und Tod. Der Leiter der Abteilung Seelsorge in Erzbistum, Rainer Hintzen, berichtete von Erfahrungen von Hospizmitarbeitern. "Viele arme Leute denken, Hospizdienste sind nur etwas für die Reichen." Hier sei noch eine enorme Bewusstseinsbildung nötig.

Der Beauftragte für die Hospiz-Seelsorge im Erzbistum, Ulrich Fink, erhofft sich von dem Studientag einen Anstoß, "sensibel hinzuschauen und in der Zukunft mehr Maßnahmen umzusetzen für diese spezielle Zielgruppe der Wohnungslosen". Von der Politik forderte er die Schaffung von Rahmenbedingungen. "Alle Träger, Bildungseinrichtungen und Hospiznetzwerke sind aufgerufen, aufmerksam zu machen, ihre Mitarbeiter zu schulen und Angebote zu entwickeln", so Fink.

Vorstellung von Praxisbeispielen

Bei dem Hospiztag, an dem Haupt- und Ehrenamtliche teilnahmen, wurden verschiedene Praxisbeispiele vorgestellt. Diözesancaritas-Pfarrer Matthias Schnegg berichtete über die Krankenwohnungen "Kosmidion". Diese sechs Wohnungen stehen in der Kölner Notschlafstelle für obdachlose Drogenabhängige zur Verfügung. Hier könnten Suchtkranke in unterschiedlichen Stadien der Erkrankung Hilfe bekommen, so Schnegg. "Die Auslastung ist sehr hoch."


Quelle:
KNA