Es seien Gespräche mit den höchsten diplomatischen Stellen in Gange, bekräftigte Saif ul Malook nach Angaben seines in Frankfurt am Main ansässigen Sprechers Amjad Ahmad am Montag dem Evangelischen Pressedienst. Bereits vor einigen Wochen war darüber spekuliert worden, dass Asia Bibi schon mit ihrem Mann nach Kanada geflogen sei.
Berichte, er sei nicht mehr der Anwalt Asia Bibis, wies Saif ul Malook zurück. Vielmehr sei er aus seinem Asyl extra nach Pakistan zurückgereist, um Asia Bibi im Januar vor Gericht zu vertreten.
Auslöser war der Streit um ein Glas Wasser
Die Katholikin war Ende Januar vom Obersten Gericht ihres Heimatlandes endgültig freigesprochen worden. Die Richter wiesen eine Petition gegen den Freispruch vom 31. Oktober zurück.
Asia Bibi saß mehr als neun Jahre lang wegen angeblicher Gotteslästerung in einer Todeszelle. Der Landarbeiterin war vorgeworfen worden, 2009 in einem Streit um ein Glas Wasser mit muslimischen Frauen den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Auf ein solches Vergehen steht in Pakistan seit den 1980er Jahren die Todesstrafe. 2010 war Asia Bibi zum Tode verurteilt worden.
Nach dem Freispruchsurteil vom Oktober gab es tagelange Straßenproteste in Pakistan, bis die Regierung schließlich zusagte, den Richterspruch überprüfen zu lassen. Der heute 51 Jahre alten Frau wurde daraufhin die Ausreise verweigert. Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, haben sich für eine Aufnahme Asia Bibis offen gezeigt.
Auch weiterhin Anwalt in Blasphemie-Anklagen
Saif al Malook kündigte laut seinem Vertreter Ahmad an, auch weiter die Verteidigung in Blasphemie-Anklagen zu übernehmen. Er kämpfe, um Shagufta Kausar und andere freizubekommen, sagte er mit Blick auf die Pakistanerin Kausar, die zusammen mit ihrem Mann zum Tode verurteilt wurde.