Dies schreibt Käßmann in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". Es gehe um "Respekt voreinander". Dieser sei bitter nötig in einer "Zeit, in der die Sprache verroht."
Veränderung von Sprache und Wahrnehmung
Manche Leute würden sich über die Veränderung der Begriffe empören, etwa den Wandel vom "Negerkuss" zum "Schokokuss", so die frühere hannoversche Landesbischöfin: "Sie sagen, es sei übertriebene, ja, geradezu verordnete Korrektheit." Käßmann: "Aber warum wollen sie andere bewusst beleidigen?" Als hellhäutige Frau könne sie nicht beurteilen, wie sich rassistische Ausgrenzung anfühlt. "Aber ich kann es ahnen", so Käßmann weiter.
Käßmann fügte hinzu: "Und deshalb bin ich froh, dass Sprache sich ändern kann, wenn sich die Wahrnehmung verändert." In einem weltoffenen Land habe Rassismus nichts zu suchen. "Wir leben hier zusammen als Menschen unterschiedlicher Hautfarbe. Und das ist gut so", betonte die Theologin.