Papst Franziskus sieht sich trotz Widerständen im Vatikan nicht auf verlorenem Posten. "Man kann sagen, ich fühle mich einsam, weil nicht mitarbeitet, wer mitarbeiten sollte, weil jemand, der sich die Hände für den Nächsten schmutzig machen sollte, es nicht tut, weil die Leute nicht meiner Linie folgen oder dergleichen", räumte der 83-Jährige gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos (Freitag) ein.
Auf der anderen Seite empfinde er keine "substanzielle Einsamkeit": "Ich habe unglaublich viele Leute gefunden, die etwas für mich wagen, die ihr Leben einsetzen, die mit Überzeugung kämpfen, weil sie wissen, dass wir im Recht sind und der eingeschlagene Weg, trotz tausend Hindernissen und natürlichen Widerständen, der richtige ist."
Missstände im Vatikan
Ungeschminkt bekannte das Kirchenoberhaupt Missstände im Vatikan. Es gebe "Beispiele von üblen Machenschaften, von Verrat"; das verletze die Gläubigen. "Diese Leute sind sicher keine Klausurschwestern", sagte Franziskus.
Auf die Frage, ob er Angst habe, antwortete er: "Warum sollte ich die haben?" Er fürchte keine Konsequenzen für sich selbst. "Ich fürchte nichts, ich handle in Namen und Auftrag unseres Herrn", meinte Franziskus. "Mich leiten der Instinkt und der Heilige Geist, mich leitet die Liebe meines wunderbaren Volks, das Jesus Christus nachfolgt", sagte er und fügte hinzu: "Und dann bete ich, ich bete viel."