Der Kontinent habe es mit Menschen zu tun, die wegen "verschiedener Situationen an unsere Grenzen kommen", sagte der Erzbischof von Vilnius der Zeitung "Avvenire" (Mittwoch).
Sicherlich sollten die Staaten, darunter auch Litauen, ihre Grenzen schützen und Menschenhandel stoppen. "Aber es ist unsere Verantwortung, unseren Brüdern und Schwestern, die vor unseren Toren ankommen, zu helfen", betonte der 60-Jährige. Zumindest eine grundlegende Versorgung müsse sichergestellt werden.
Verweis auf Erfahrungen innerhalb der eigenen Familie
Die Migranten seien "tatsächlich unsere Nächsten", sagte Grusas und verwies auf entsprechende Erfahrungen innerhalb der eigenen Familie.
Er wurde als Sohn litauischer Einwanderer in der US-Hauptstadt Washington geboren. Seine Eltern waren zunächst vor dem Nationalsozialismus und später vor dem Kommunismus geflohen. Nach der Ausbildung zum Priester in den USA kehrte Grusas nach Litauen zurück.
2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von Vilnius. Ende September wurde er bei der CCEE-Vollversammlung in Rom zur deren neuem Präsidenten gewählt.