Nach dem Treffen mit dem Papst teilte der 39-jährige Ministerpräsident Jüri Ratas auf Twitter mit, er habe sich mit dem Papst über friedliche Lösungen für die Konflikte auf der Welt ausgetauscht. Zudem habe er bekräftigt, dass sich "die Bevölkerung Estlands auf den Besuch des Heiligen Vaters freut".
Offizielle Bestätigung steht noch aus
Der Vatikan ging in seiner Mitteilung über die Inhalte des Treffens nicht auf eine noch für dieses Jahr geplante Papstreise nach Estland, Litauen und Lettland ein. Eine offizielle Bestätigung des Vatikan dazu steht noch aus. Bei der 20-minütigen Begegnung wurden demnach auch die Themen Migration, Umweltschutz und internationale Konfliktlösungen besprochen.
Ratas wurde von seiner Frau Karin begleitet. Für Franziskus brachte er zwei Kupferbecher estnischer Tradition als Geschenk mit. Der Papst schenkte Ratas eine Medaille mit einem Friedensengel, seine Schreiben "Evangelii Gaudium", "Amoris Laetitia" und "Laudato si" sowie seine Botschaft zum diesjährigen Weltfriedenstag.
Johannes Paul II. erster Papst im Baltikum
Nach dem Vier-Augen-Gespräch mit Franziskus traf Estlands Ministerpräsident Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie den Untersekretär des vatikanischen Außenministeriums, Antoine Camilleri. Am Nachmittag traf sich Ratas mit seinem italienischen Amtskollegen Paolo Gentiloni.
Die Staatspräsidenten und die katholischen Bischöfe von Litauen, Lettland und Estland haben Franziskus aus Anlass der 100-jährigen Unabhängigkeit der baltischen Staaten von Russland eingeladen. Termin könnte Berichten zufolge der 16. bis 18. September sein. Im Februar 1918 hatten Litauen und Estland ihre staatliche Unabhängigkeit ausgerufen; im November 1918 folgte Lettland. Als einziger Papst besuchte bislang der Pole Johannes Paul II. (1978-2005) im September 1993 Litauen, Lettland und Estland.