Ethikrat verteidigt Bundestagsbeschluss zur Arzneimittelnovelle

"Kein Tabubruch"

Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, sieht in der umstrittenen Gesetzesnovelle zu Arzneimitteltests an demenzkranken Menschen keinen Tabubruch. 

Ethik-Professor Peter Dabrock  / © Uwe Zucchi (dpa)
Ethik-Professor Peter Dabrock / © Uwe Zucchi ( dpa )

Umfangreiche Sicherheitsstandards würden dafür sorgen, "dass es zu keinem Missbrauch kommt", sagte er der "Welt" (Samstag). Es könne der erklärte Wille eines Menschen sein, Forschung zu ermöglichen, von der andere einmal profitieren könnten. "Diesen Wunsch können jetzt Patienten zum Ausdruck bringen", betonte Dabrock.

Am Freitag hatte der Bundestag beschlossen, dass künftig Tests an nicht mehr einwilligungsfähigen Menschen auch dann möglich sind, wenn die Betroffenen davon keinen eigenen Nutzen haben. Ärzte müssen sie vorher aufklären, und die Studien dürfen nur minimal belastend sein.

Kritiker hatten vor einem möglichem Dammbruch gewarnt. Der "Schutz vulnerabler Gruppen" habe zu Recht einen hohen Stellenwert, sagte Dabrock.


Quelle:
KNA