Europa-Tagung im Vatikan wird fortgesetzt

"Stunde Europas" in Rom

Mit Diskussionen in Kleingruppen ist der Kongress "(Re)thinking Europe" zur Zukunft Europas im Vatikan am Samstag fortgesetzt worden. Moderiert wurden die Workshops jeweils durch einen Botschafter eines der EU-Mitgliedsstaaten beim Heiligen Stuhl.

COMECE-Vorsitzender Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz (dpa)
COMECE-Vorsitzender Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz ( dpa )

Die Arbeiten fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie auch die Gesprächsrunden am ersten Kongresstag. Darin ging es um Brückenbauen zwischen und innerhalb der EU-Staaten, die Lage der Demokratie in Europa und Visionen für eine neue Wirtschaft. Am Samstagnachmittag will Papst Franziskus eine programmatische Rede halten.

Die Tagung steht unter dem Schatten der wachsenden Spannungen in Spanien. Barcelonas Kardinal Juan Jose Omella, der zu den Teilnehmern zählt, rief am Freitagabend zum Gebet auf, um "Konfrontation zu vermeiden und eine Zukunft in Frieden aufzubauen". Er teile zugleich "den Schmerz und das Leiden der Menschen" in Katalonien. Die spanischen Bischöfe hatten sich im Konflikt um eine Unabhängigkeit Kataloniens stets für eine Lösung auf dem Boden der Verfassung ausgesprochen. In diesem Sinn mahnte die Bischofskonferenz in Madrid am Freitagabend erneut zur "Achtung des Rechtsstaats und der Verfassung".

Das Treffen ist "Stunde Europas"

Zu der zweitägigen Dialogveranstaltung "(Re)thinking Europe" haben sich auf Einladung der EU-Bischofskommission COMECE rund 350 Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft im Vatikan versammelt.

Kardinal Reinhard Marx als COMECE-Präsident sagte, jetzt sei "die Stunde Europas". Europa habe eine besondere Aufgabe in der Welt, wenn es um Gerechtigkeit, Menschenrechte, Demokratie, Freiheit und Würde der Armen gehe. Dafür müsse Europa gerade mit seinem christlichen Hintergrund die Stimme erheben, so Marx.


Quelle:
KNA