Auch Nordrhein-Westfalen hat am Montagmittag in einer Schweigeminute der Terroropfer von Paris gedacht. Busse und Straßenbahnen blieben um 12 Uhr stehen, das WDR Fernsehen blendete eine Texttafel ein, auf der zu lesen war: "Europa gedenkt der Opfer der Terroranschläge von Paris". Auf Bahnhöfen und Flughäfen hielten Reisende inne und setzten so ein Zeichen der Anteilnahme. Im Düsseldorfer Landtag versammelten sich Abgeordneten und Mitarbeiter zu einem gemeinsamen Gedenken in der Bürgerhalle.
Auch die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld beteiligte sich. Die über 200 Synodalen erhoben sich zum Gedenken an die Opfer der Anschläge von ihren Plätzen und verharrten eine Minute im Schweigen. Bereits im Eröffnungsgottesdienst hatte das Kirchenparlament eine Schweigeminute eingelegt. Im Kölner und im Aachener Dom trafen sich Menschen zu der Schweigeminute. Im Kölner Dom stand das Mittagsgebet im Zeichen des Gedenken an die Opfer der Pariser Terroranschläge. domradio.de übertrug das Gebet auf dieser Seite. Im Radio waren einige Sekunden Stille und anschließend das Gebet von Kardinal Woelki für die Opfer der Terroranschläge zu hören.
Pax Christi: Keine "Kriegserklärung"
Die katholische Friedensbewegung Pax Christi distanziert sich derweil von der Formulierung "Kriegserklärung" für die Terroranschläge von Paris. Die brutalen und feigen Anschläge auf die Kultur Frankreichs und den westlichen Lebensstil seien als "ein Verbrechen zu betrachten, das verfolgt werden muss, dessen Drahtzieher und Verdächtige vor Gericht gehören und einer gerechten Strafe unterzogen werden müssen", bekräftigte Pax Christi am Montag in Berlin.
Hierfür brauche es europäische und internationale Zusammenarbeit, so die Friedensbewegung. Auch müsse nach den Ursachen des Terrors gefragt werden. "Es muss nachdenklich machen, dass die Täter von Paris nach bisherigen Ermittlungen vor allem aus europäischen Gesellschaften kommen."
Zugleich warnte Pax Christi vor einer Vermischung der Suche nach den Attentätern mit Fragen über die Flüchtlingszuwanderung. Das fördere Spekulationen, "die für eine tolerante rechtsstaatliche Gesellschaft gefährlich sind und sich gegen diejenigen richten, die vor dem Terror aus ihrer Heimat geflohen sind."