Das sagte der Vorsitzende des Vereins "Medaille Charlemagne", Michael Kayser, bei der Preisverleihung am Donnerstag in Aachen. Björn Ulvaeus von der Popgruppe Abba nannte in seiner Laudatio den Musikwettbewerb ein "ganz starkes und wichtiges Symbol". Durch den ESC entwickelten die Menschen in Europa ein Gefühl, wie man über Grenzen hinweg in Harmonie zusammenleben könne. "Musik kennt keine Grenzen und hat die Macht, zu vereinen." Die "Ehe" von Fernsehen und Musik beim ESC bringe seit 60 Jahren die Nationen näher zueinander, sagte der Musiker und Produzent.
Europaweite Musikshow vereint
Die Generaldirektorin der European Broadcasting Union, Ingrid Deltenre, nahm die Auszeichnung entgegen. "Die Tatsache, dass der Eurovision Song Contest in einer sich ständig polarisierenden Welt so beliebt ist, zeigt, dass die Unterschiede viel kleiner sind, als wir alle denken", sagte sie.
Der Vorsitzende des Karlspreis-Direktoriums, Jürgen Linden, verwies auf die über 200 Millionen Zuschauer, die am 14. Mai das ESC-Finale in Stockholm verfolgen werden. Sicher könne der ESC nicht dazu beitragen, etwa die Flüchtlingskrise zu lösen. Es sei aber bereits ein Erfolg, "wenn sich die Menschen einen Abend lang mit anderen Ländern und Europa befassen", sagte Linden.
Karlsmedaille vor den Karlspreis-Feierlichkeiten
Mit der undotierten Karlsmedaille werden seit dem Jahr 2000 im Vorfeld der Karlspreisverleihung europäische Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet, die sich auf dem Gebiet der Medien um die europäische Vereinigung verdient gemacht haben. Frühere Preisträger waren der britische Schriftsteller Timothy Garton Ash, die russische Zeitung "Novaya Gazeta", die Verlegerin Inge Schönthal-Feltrinelli oder die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen". Der Karlspreis wird in diesem Jahr am 6. Mai in Rom an Papst Franziskus verliehen.
Dem preisstiftenden Verein "Medaille Charlemagne pour les Medias Europeens" gehören die Städte Aachen und Maastricht, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, die Landesanstalt für Medien NRW, die Film- und Medienstiftung NRW, der Europäische Kulturkanal Arte, BBC World News, die Deutsche Welle und der Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen an.