Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Ekkehart Vetter, am Dienstag der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Vetter hält Halloween für bedenklich. "Wer immer hinter diesem heute konsumorientierten US-Import nur harmlosen Gruselspaß sieht, sollte wissen, dass dahinter ein heidnischer Brauch und die Tradition des Totenkults steckt", warnte er. "Als Vater und Großvater kann ich nicht nachvollziehen, warum Kinder in dieses Gruselspektakel einbezogen werden." Die DEA ist ein Netzwerk von Kirchen und Gemeinschaften, zu denen sich rund 1,3 Millionen evangelikale Christen in Deutschland bekennen.
Erziehungsberater rät zur Gelassenheit
Ulric Ritzer-Sachs von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) plädierte hingegen für einen entspannten Umgang mit Halloween: "Es kommt einfach ein weiteres Fest zu schon bestehenden Bräuchen, Feiertagen oder Traditionen hinzu", sagte er der Zeitung.
Auch den Kommerzialisierungsvorwurf will Ritzer-Sachs so nicht gelten lassen: "Der gleiche Vorwurf trifft auf Weihnachten zu, auf Ostern, Muttertag, Valentinstag, auf alle möglichen Feste und Anlässe. Jeder muss selbst wissen, inwieweit er da mitmacht."
Dass Halloween Kindern schade oder Ängste schüre, glaubt der Erziehungsberater ebenfalls nicht: "Wenn ich für mein Kind eine gute Erklärung für all das bringe, dürfte Angst kein Problem sein. Zumal Kinder mit Verkleidungen, auch mit gruseligen, meist locker umgehen." Viele Kinder liebten Geistergeschichten, die allermeisten hätten schon Berührung mit Märchen und Zauber-Geschichten, so Ritzer-Sachs.
Mit diesen magischen Themen beschäftigten sie sich so oder so - mit oder ohne Halloween, so der Erziehungsberater.