Evangelische Kirche in Karlsruhe bietet Co-Working-Kirche

Beten und Arbeiten

Ora et labora. Das Motto der Benediktiner aus mittelalterlichen Zeiten wird 2024 in einer Kirche in Karlsruhe Wirklichkeit. Das dortige Beten und Arbeiten ist laut den Co-Working-Initiatoren möglicherweise deutschlandweit einzigartig.

Symbolbild: Arbeitsplätze im Coworking Space "Digital Church" im Kirchenschiff einer umgenutzten Kirche in Aachen / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild: Arbeitsplätze im Coworking Space "Digital Church" im Kirchenschiff einer umgenutzten Kirche in Aachen / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In einer Kirche in Karlsruhe kann man nicht nur beten, sondern auch arbeiten. Die älteste, noch aktiv genutzte Kirche in Karlsruhe - die Kleine Kirche in der Innenstadt - hat jetzt einen "Co-Workingspace" direkt im Kirchenraum: Die Empore, die für gemeindliche Zwecke eher selten genutzt wurde, wurde zum gemeinschaftlichen Arbeitsraum erweitert, wie die Evangelische Kirche in Karlsruhe am Donnerstag mitteilte. Sieben mobile Arbeitsorte seien so entstanden.

Co-Workingspaces in Kirchen, die nicht mehr als Gottesdienstort genutzt werden, gebe es zwar einige, betonte die Evangelische Kirche in Karlsruhe. "Eher selten - wenn nicht sogar deutschlandweit einzigartig - ist hingegen ein Co-Workingspace in einem aktiv genutzten Gottesdienstraum." Wer dort seinen Laptop aufklappe, könne sich aussuchen, wo er die nächsten Stunden arbeite - ob auf einer Couch, an einem Schreibtisch, auf einer Kirchenbank, an einem Stehtisch "oder doch lieber im Lounge-Bereich".

Pfarrerin spricht von "Co-Churching"

Claudia Rauch, Pfarrerin der Alt- und Mittelstadtgemeinde, nannte das Projekt auch "Co-Churching". Denn die Kleine Kirche werde weiterhin genutzt, und der Raum bleibe als Kirche erkennbar. "Oben kann man in einer besonderen Atmosphäre arbeiten, unten können Besucherinnen und Besucher eine Kerze anzünden, beten oder einfach zur Ruhe kommen", zählte Rauch auf. 

Dieses Miteinander von Kontemplation und Arbeitswelt erinnere an das "Ora et labora" (Bete und arbeite) – eine seit dem Spätmittelalter bekannte und auf die Tradition des Benediktinerordens zurückgehende Lebensweise.

"Das mobile Arbeiten in der Kleinen Kirche ist eingerichtet, das WLAN funktioniert", hieß es am Donnerstag. Wer dort arbeiten möchte, könne werktags von 9.00 bis 16.00 Uhr in die Kirche kommen.

Sozialunternehmen

"Diese Wirtschaft tötet", lautet ein häufig zitierter Ausspruch von Papst Franziskus. Doch auch in der Wirtschaft gibt es Menschen, die die Welt besser machen wollen. Zwei Beispiele stellt die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) vor.

Das Sozialunternehmen und seine Gründer: Das Sozialunternehmen Vidar Sport wurde von Christoph Behroz (39) und Rouven Kneipp (37) im Frühjahr 2020 gegründet. In ihrem Online-Shop vertreiben die beiden Gründer nachhaltige Sportkleidung. Das Material dafür wird aus Algen, Buchenholz und Bio-Baumwolle hergestellt beziehungsweise recycelt.

Symbolbild Frau am Laptop / © simona pilolla 2 (shutterstock)
Symbolbild Frau am Laptop / © simona pilolla 2 ( shutterstock )
Quelle:
KNA