Evangelische Kirche von Westfalen veröffentlicht Leitlinien für Gemeindearbeit

Westfälische Kirche grenzt sich von Rechtspopulismus ab

Die Evangelische Kirche von Westfalen will mit einem Leitfaden das Engagement in ihren Gemeinden und Einrichtungen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit fördern.

Gläubige im Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Gläubige im Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

Das Strategiepapier soll ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter im Umgang mit Rechtspopulismus und -extremismus stärken, wie die westfälische Kirche am Dienstag in Bielefeld erklärte. Die dort benannten Handlungsempfehlungen zeigten auf, wie demokratiefeindlichen Strömungen sachlich begegnet und das Engagement gegen Rechts besser vernetzt werden kann. Zudem gehe es darum, wie sich die Kirche als Plattform für die Anliegen von benachteiligten Menschen öffentlich einbringen kann.

Die westfälische Kirche trete "für eine offene, kulturell und religiös vielfältige Gesellschaft ein, die allen Menschen ein Leben in Würde, Sicherheit und Respekt ermöglicht", heißt es in dem Papier. Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus seien mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Menschenverachtende Vorurteile seien jedoch zum Teil auch unter Kirchenmitgliedern vorhanden. Deshalb sei notwendig, dass sich die evangelische Kirche offensiv mit dem Thema sowohl auseinandersetze, hieß es.

Räume für die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft

Das Papier empfiehlt den Kirchenkreisen, -gemeinden und -einrichtungen unter anderem, Räume für die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu schaffen. In Podien und Diskussionen sollten Globalisierungs- und Überfremdungsängste nicht ausgeklammert, die Ursachen aber sachlich und kompetent von sorgfältig ausgewählten Experten beleuchtet werden, hieß es. Auch in den sozialen Medien sollten Gemeindemitglieder gegen rechtspopulistische Äußerungen Stellung beziehen und falsche Tatsachen widerlegen. Volksverhetzende Inhalte sollten angezeigt werden.

Die Kirche könne zudem mit der Einrichtung von Runden Tischen sowie gemeinsamen Erklärungen mit Gewerkschaften und Unternehmen ein Zeichen gegen Hass und rechte Gewalt setzen, hieß es. Als weitere Beispiele werden die Durchführung einer Kampagne für Nächstenliebe oder die Veröffentlichung von Wahlprüfsteinen zur Bundestagwahl im September benannt.


Quelle:
epd