Die evangelische Kirche hat das Engagement der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste gewürdigt. In den 60 Jahren ihres Bestehens habe sie einen "unschätzbaren Beitrag zur Versöhnung zwischen den Menschen der vom nationalsozialistischen Deutschland überfallenen Ländern und den Deutschen geleistet", erklärte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche (EKD), Renke Brahms, am Dienstag in Bonn. Mit Friedens- und Freiwilligendiensten oder der Arbeit in der Friedensbewegung habe sie wichtige Akzente gesetzt.
Besonderer Einsatz in Israel
Viele Jugendliche hätten bei Friedensdiensten "entscheidende Impulse für ihre Entwicklung", für politisches und demokratisches Engagement, für Zivilcourage und für die Gewissensbildung erhalten, sagte die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, Christine Busch. Sie würdigte vor allem den Einsatz in Israel: "Angesichts des immer offener auftretenden Antisemitismus in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern ist gerade diese Arbeit in Israel von großer Bedeutung und unverzichtbar."
Aktion für Verständigung
Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) ist ein christlich inspiriertes Hilfswerk, das sich durch Freiwilligenarbeit dem Dienst an Frieden und Versöhnung verschrieben hat. Sie wurde am 30. April 1958 auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ins Leben gerufen.
Am Anfang stehen die Anerkennung der historischen Schuld für die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Überzeugung, dass der erste Schritt zur Versöhnung von den Tätern und ihren Nachkommen ausgehen müsse. So setzt sich die Aktion für eine Verständigung zwischen den Generationen, Kulturen, Religionen und Völkern ein.
Mehr als zehntausend Freiwillige
Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste feiert ihr 60-jähriges Bestehen Ende dieser Woche mit mehreren Veranstaltungen. Von Freitag bis Sonntag stehen eine Tagung, ein Gottesdienst, ein Festakt sowie ein Ehemaligentreffen in Berlin auf dem Programm. Bundesweit sind weitere Veranstaltungen geplant. Seit Gründung der Aktion beteiligten sich den Angaben zufolge mehr als 10.000 ASF-Freiwillige an der Friedensarbeit.