Evangelischer Bischof will Einsatz gegen Rechtsextremismus

"Gesicht zeigen"

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, setzt gegen den erstarkenden Rechtsextremismus auf Dialog. Rechtsextremistische Vorfälle sorgen in Brandenburg für Bestürzung.

Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / © Heike Lyding (epd)
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / © Heike Lyding ( epd )

"Wir müssen zum einen Gesicht zeigen und solche Gesprächsforen schaffen, in denen dann wirklich Austausch ist", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zwei Lehrer einer Schule in Burg im Spreewald hatten im April in einem Brandbrief tägliche rechtsextremistische Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht, sie verlassen nun nach Anfeindungen die Schule.

Stäblein nannte als Beispiele für solche Gesprächsforen das Demokratiebündnis Rutenberg, das sich in der Uckermark gegen Reichsbürger wendet, und eine Initiative in Spremberg. Es gehe um Vielfalt, nicht um Abschottung und Menschenfeindlichkeit. "Es braucht Dialog", sagte Stäblein. "Aber zu dem Dialog gehört auch Profil. Wir müssen natürlich schon zeigen, wofür wir sind und wogegen wir auch stehen."

In Spremberg warfen unbekannte Täter im Juni einen Brandsatz auf eine Regenbogenfahne - ein Zeichen für Vielfalt -, die am Glockenstuhl einer Kirche hing. Das Bündnis #unteilbar Spremberg wirbt für Solidarität und Vielfalt.

Integrationsbeauftragte sieht Rechtsextremismus als größte innere Gefahr 

Anlässlich des Gedenkens an die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren hat die Integrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan Anstrengungen der Bundesregierung im Kampf gegen den Rechtsextremismus zugesagt. "Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte innere Gefahr", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das gehen wir aber auch als Bundesregierung an." 

Demonstration gegen Rechtsextremismus / © Uwe Zucchi (dpa)
Demonstration gegen Rechtsextremismus / © Uwe Zucchi ( dpa )
Quelle:
dpa