Ex-Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg wohl ausgereist

"Gute Nachricht für die Sicherheit"

Er gilt laut Behörden als Stellvertreter des iranischen Regimes in Deutschland. Nun hat der ehemalige Leiter des verbotenen Islamischen Zentrums Hamburg, Mohammad Hadi Mofatteh, das Land offenbar verlassen.

Einsatzkräfte der Polizei stehen während einer Razzia auf dem Gelände vom Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) mit der Imam Ali Moschee (Blaue Moschee) / © Daniel Bockwoldt (dpa)
Einsatzkräfte der Polizei stehen während einer Razzia auf dem Gelände vom Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) mit der Imam Ali Moschee (Blaue Moschee) / © Daniel Bockwoldt ( dpa )

Der frühere Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH), Mohammad Hadi Mofatteh, hat Deutschland laut einem Medienbericht verlassen. Mofatteh sei am Dienstagabend ausgereist, sagte eine Sprecherin der Hamburger Innenbehörde der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Zwei Wochen zuvor hatte ihn die Behörde ausgewiesen, nachdem der Verein bereits Ende Juli verboten worden war.

Mofatteh hatte einen Eilantrag eingereicht, mit dem er die Aufhebung der Ausreisefrist bis Mittwochabend erreichen wollte, wie die Zeitung weiter schreibt. Diese habe jedoch keine aufschiebende Wirkung gehabt; Moffateh dürfe nun für 20 Jahre nicht nach Deutschland einreisen. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sprach von einer "guten Nachricht für die Sicherheit in Deutschland". Der harte Kurs gegen Islamisten werde mit allen rechtlichen Mitteln fortgesetzt.

Antidemokratisch und antisemitisch

Mofatteh leitete nach Angaben der Innenbehörde seit Sommer 2018 das IZH. Nach Erkenntnissen des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz habe der 57-Jährige bis zuletzt als offizieller Stellvertreter des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Ali Chamenei in Deutschland agiert.

Nancy Faeser / © Kay Nietfeld (dpa)
Nancy Faeser / © Kay Nietfeld ( dpa )

Das IZH war laut Verfassungsschutz ein wichtiges Instrument des Teheraner Regimes zur Etablierung einer antidemokratischen und antisemitischen Ausrichtung des schiitischen Islams in Europa. Bereits im November 2022 hatte die Innenbehörde den damaligen stellvertretenden Leiter des Zentrums ausgewiesen, da er schiitisch-extremistische und terroristische Organisationen unterstützt habe.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte das Islamische Zentrum Hamburg und fünf weitere ihm verbundene schiitische Vereine am 24. Juli als extremistische, islamistische Organisationen verboten. Polizisten schlossen und beschlagnahmten auch die vom IZH getragene "Blaue Moschee" in der Hansestadt und bundesweit drei weitere Gotteshäuser.

Quelle:
KNA