Ex-Ministerin Karliczek fordert volle Gleichberechtigung

"Reformen nur von innen"

Die neue Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds, KDFB, Anja Karliczek, hat die volle Gleichberechtigung für Frauen in der katholischen Kirche gefordert. Dazu gehöre die Zulassung zu Weiheämtern, sagte die CDU-Politikerin.

Anja Karliczek / © Harald Oppitz (KNA)
Anja Karliczek / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Kirche müsse sich weiterentwickeln, sonst schaffe sie sich selbst ab. "Wir sind ohnehin an einer Schwelle, an der sich immer mehr Menschen von der Kirche abwenden."

Corona-Zeit als Positivbeispiel

Als positives Beispiel führte Karliczek die Corona-Zeit an, in der viele digitale Messen angeboten worden seien. Gerade ältere Menschen, die oft alleine zu Hause gewesen seien, seien dadurch an die Hand genommen worden. 

"Die Kirche bräuchte mehrere solcher neuen Formate, um attraktiver zu werden. Sie muss zu einer Kirche werden, die nicht nur Veränderung verspricht, sondern diese umsetzt und glaubwürdig verkörpert."

Synodaler Ausschuss nehme Sorgen ernst

Zugleich verteidigte die KDFB-Präsidentin die Fortsetzung des deutschen Reformprojekts Synodaler Weg im neuen Gremium Synodaler Ausschuss. 

Der Ausschuss nehme die Sorgen von Franziskus und einiger kritischer Bischöfe ernst: "Aber wir lassen uns nicht aufhalten - auch nicht von Mahnbriefen oder finanziellen Blockaden." Die Kirche lasse sich nur von innen reformieren. "Wenn der Papst die Forderungen der Basis ignoriert, ist er irgendwann ein König ohne Reich." - Karliczek war von 2018 bis 2021 Bundesbildungsministerin.

Katholischer Deutscher Frauenbund

"Wir machen uns stark für Frauen" – Diese Überzeugung war und ist heute noch das Fundament des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), der 1903 von mutigen katholischen Frauen in Köln gegründet wurde. Als katholischer Teil der Frauenbewegung setzte sich der KDFB von Anfang an dafür ein, die Lebensbedingungen von Frauen zu verbessern. 

Eine Frau im Gebet / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eine Frau im Gebet / © Julia Steinbrecht ( KNA )

 

Quelle:
KNA