Der Weg zum eigenen Glück

Experte für das eigene Leben werden

Das eigene Leben stellt uns vor viele Herausforderungen. Manchmal möchten wir etwas in unserem Leben verändern, aber wir wissen nicht so recht wie. Susanne Freitag ist Systemischer Business Coach und gibt Tipps.

Autor/in:
Nina Odenius
Im Urlaub zu Ruhe kommen (dpa)
Im Urlaub zu Ruhe kommen / ( dpa )

Bei anderen ist es leichter, Ratschläge zu geben. Da hat man Ideen, wie diese ihr Leben verändern können. Aber bei uns selbst ist das schwieriger.

Zeit für sich selbst nehmen

Susanne Freitag rät dazu, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu hinterfragen. Was brauche ich, um glücklich zu sein? Dazu kann man sich z.B. mit einer Decke an den Rhein legen, spazieren gehen und vieles mehr.

Wichtig ist dabei, seine Umwelt bewusst wahrzunehmen und sich nicht vom Handy etc. ablenken zu lassen. Alles Digitale darf dann auch mal zu Hause bleiben. Es gibt unterschiedliche Wege zu sich selbst zu finden.

Die Einen machen sich Gedanken, hören ihre Lieblingsmusik, schreiben ihre Gedanken und Fragen auf oder malen das Erlebte. All diese Methoden können Klarheit bringen und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich ist oft sehr bereichernd.

Es sei wichtig, sich feste Zeiten einzuräumen, in denen man mit sich allein ist, sagt Susanne Freitag. Am besten wäre es sich täglich Zeiträume dafür zu schaffen, aber das sei im beruflichen oder familiären Alltag nicht so leicht. Eine Stunde pro Woche sei aber sinnvoll, so Freitag.

Veränderungen angehen

Um das eigene Ich zu verändern, muss man ein gutes Selbstwertgefühl haben und das Vertrauen darin, diese Veränderung zu meistern. Bestimmte Situationen oder Verhaltensmuster können Veränderungswünsche auslösen. Ganz einfache Fragen können da schon helfen: Wie oft tritt diese Situation oder das Verhalten auf und was stört mich daran?

Dabei sollte man sich jedoch liebevoll betrachten und nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen. Verhaltensweisen, die den Einen stören, können für den anderen vielleicht sympathisch wirken. Die eigenen Gedanken und Empfindungen spielen eine große Rolle, aber sie sollten nicht in einem Gedankenkarussell enden.

Der Austausch mit Anderen

Seine eigenen Gedanken öffnen und von Freunden oder Familienmitgliedern ein Feedback einholen, heißt nun die Devise. Nehmt ihr mich auch so wahr? Stört Euch dieses Verhalten auch so sehr wie mich?

Eine Rückmeldung ist hilfreich, um die Wahrnehmung der anderen herauszufinden. Die eigenen Fehler hinterfragen und mit Hilfe der Mitmenschen Lösungen suchen, rät Susanne Freitag.

Veränderungen brauchen oft Zeit und die betreffende Person sollte geduldig mit sich selbst sein, denn eingefahrene Lebensmuster ändern sich nur langsam. Auch der Umgang mit den Mitmenschen kann sich verändern, wenn sich die eigene Persönlichkeit ein Stück weit ändert.

Selbsthilfegruppen und Coaching

Manchmal ist es nötig, sich in Selbsthilfegruppen zusammenzufinden, um festzustellen, dass andere Menschen vielleicht dieselben Probleme und Gedankengänge haben. Dieser Austausch hilft, da man spürt, dass man nicht allein ist. Auch ein Coaching kann hilfreich sein.

Dabei ist allerdings zu beachten, erläutert Susanne Freitag, dass ein Coaching nur gegenwärtige Probleme oder Fragestellungen lösen kann. Geht es um Dinge aus der Vergangenheit, die zu bewältigen sind, muss ein Psychologe aufgesucht werden.

Eine gute Mischung aus Freizeit und Beruf

Der Beruf nimmt einen großen Raum in unserem Leben ein. Dennoch sollte er nicht alles überstrahlen, sondern auch noch Zeit für andere Dinge lassen. "Das Problem ist, dass viele von uns sich zu stark über den Beruf definieren. Bricht diese Säule weg, empfinden viele Menschen ein Gefühl der Leere", erläutert Susanne Freitag.

Deshalb sei eine Mischung aus Beruf und Freizeit wichtig. Diese Freizeit kann verschieden gestaltet werden. Einerseits Zeit für sich und andererseits gemeinsame Aktivitäten und Hobbys..

Soziale Kontakte sind dabei ein entscheidender Faktor. Es ist gut für den Menschen, wenn er Aufgaben erfüllt, sowohl privat als auch beruflich.

Am Ende des Tages ist es gut, sich die positiven Dinge, die man erlebt hat, ins Gedächtnis zu rufen. Dies hilft, um Selbstvertrauen zu schaffen.  


Zeit für eine Pause / © Elisabeth Rahe (KNA)
Zeit für eine Pause / © Elisabeth Rahe ( KNA )
Quelle:
DR